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„The Storytalk“ Andreas Herbst

Was Herr Herbst in Amerika erlebte und welchen Leidenschaften der Schnee verliebte Skibootmeister in seiner Freizeit noch nachgeht, erzählt er uns nun in einem kurzen Gespräch.

„Ein Husky im Schnee,
ein Vogel am Berg und
ein HERBST im Winter.“

 

 

Ob auf einem Contest im Kleinwalsertal, einem vereisten Railbattle in den Tiefen der idyllischen Schweiz oder in einer frisch verschneiten Linie auf den Spitzen des Arlbergs. Ein junger Mann, der die Vielfalt unseres Sportes in vollen Zügen genießt, lebt und praktiziert. Ein Ski-Bum mit einer Leidenschaft für Schuhe…

„Hey Härry… Du… deine neuen Innenschuhe wären da. Kommst du diese Woche noch vorbei? Ich flieg nämlich am Freitag für 2 Monate nach Amerika.“ … klingt eine vertraute Stimme durch den kleinen Lautsprecher meines Smartphone. „Geht klar, ich komme am Donnerstag zu dir in Shop!“

Die frisch gewischten Glasschiebetüren gleiten leise durch die kalten Metallführungen. Der Geruch von neuen Sportartikeln liegt in der Luft. Perfekt angeordnete Deckenspots erleuchten das saubere und gepflegte Sportgeschäft. Ich betrete den Eingang des Sport-Jennewein im tief verschneiten St.Anton und werde bereits herzlich mit einem „Hallo, kann ich ihnen helfen“ begrüßt. „Hallo, wo finde ich den Andi?“ frage ich mit einem Lächeln. „Gerade hier um die Ecke.“

Mit einem Blick um die Verkaufstheke sehe ich ihn schon… mit einem frisch gebügelten Poloshirt und einem morgendlich gekämmten Seitenscheitel bedient er gerade einen Kunden. Mit einem Nicken in meine Richtung ist schon alles gesagt. 5 Minuten später ist es so weit. „HE HÄRRY… ALLES KLAR?“ Mit einer gut gelaunten Begrüßung und einem informativen Gespräch über die neu eingetroffenen Skis machen wir uns an die Arbeit… Naja, … ähhmmm… Andi machte sich an die Arbeit. Während mein neuer Innenschuh schön brav und warm im Offen vor sich hin backte, führte Andi mich durch die Tiefen der Lagerräume, um mir seine „neuen“ Errungenschaften zu zeigen. Wir spazierten vorbei an bunten St.Anton-Werbe-Pullover, frisch geschliffenen Verleihskis und einem Berg von noch nicht ausgepackten Kartons. In einer Ecke versteckt standen sie nun; ein sehr gut erhaltener HEAD MADTRICKS aus dem Jahre 2002 mit der fragwürdigen „Switch-up“-Bindung und ein Völkl V-Ski Expression. Andi´s nächstjähriger, frisch verpackter und noch geheimer Atomic „Bent chetler“ der auch in der selben Ecke stand, war für uns aber nur nebensächlich.

Nachdem wir anschließend meinen neuen Innenschuh angepasst und meine Skischuhschale neu gepimpt hatten, fuhr ich zufrieden nach Hause und Andi flog am nächsten Tag nach einer langen Partynacht nach Amerika.

Ich traf mich nun wieder mit Andi auf dem Kaunertaler Gletscher und erlebte mit ihm einen lustigen und erfrischenden Tag im Park…
Was Herr Herbst in Amerika erlebte und welchen Leidenschaften der Schnee verliebte Skibootmeister in seiner Freizeit noch nachgeht, erzählt er uns nun in einem kurzen Gespräch.

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Servus Andi. Alles klar bei dir?
Lass uns zu Anfang einmal deine Herkunft bestimmen und wann hast du denn mit dem Freeskiing begonnen?

Hi Härry. Mir geht es bestens, danke ☺ !

Geboren und aufgewachsen bin ich in Bad Ischl. Das ist eine kleine Stadt im Salzkammergut / Oberösterreich. Im Alter von 4 Jahren habe ich mit dem klassischen Skifahren begonnen. Mit 13 Jahren machte ich einen kleinen Abstecher in die Welt der Snowboarder und 5 Jahre später, als die ersten Skiing-Mags erschienen sind, habe ich die Liebe zum Skifahren wieder neu für mich entdeckt. Seitdem verfolge ich alles was in der Freeskiszene passiert.

Seit ich dich kenne, arbeitest du jede Wintersaison in St.Anton.
Was fasziniert dich an diesem Dorf und warum kommst du Jahr für Jahr wieder an diesen Ort zurück?
Nach 8 Saisonen im gleichen Sportgeschäft wurde es mit der Zeit zu einer angenehmen und schönen Rutine, jeden November meine Sachen zu packen und nach St. Anton zu ziehen. Ich habe aber auch viele gute Freunde hier, die ich immer wieder gerne sehe. Wer schon mal am Arlberg skifahren war, weiß wie groß und unterschiedlich dieses Gebiet sein kann. Egal ob Park, Treeruns oder Big Mountain; ich finde hier jedes Jahr eine neue Herausforderung die mich motiviert und diesen Ort zu einem Stück „Heimat“ werden lässt.

Wenn wir schon beim Thema Park und Powder sind… Was bevorzugst du? Einen Tag im Park oder einen verschneiten Tag im Backcountry?
Ich würde sagen, das kommt immer auf die momentanen Schneeverhältnisse an. Hauptsache ich trage beim nach Hause fahren ein großes Lächeln im Gesicht ☺ .

Da stimme ich dir voll und ganz zu! Der Spaß und die Freude an unserem Sport steht immer an erster Stelle! Aber du stehst nicht nur auf deinen Brettern, sondern hast sogar eine kleine „Ski-Sammlung“ bei dir zu Hause.
Wie lange sammelst du den schon?
Ich habe nie wirklich mit dem Sammeln begonnen, sondern ich tu mir einfach nur extrem schwer meine Bretter der letzten 10 Jahre zu verkaufen ☺ … die Erinnerungen sind einfach zu schön. Ich hab ca. 20 Paar Retro-Skis in meiner „Sammlung“ in der so ziemlich alles dabei ist. Angefangen beim klassischen Kästle ergo aus den 90er Jahren, bis hin zum Salomon Pocket Rocket, 4frnt STL und eine Menge Atomic Skis. Meine 2 Lieblinge sind aber der K2 Seth Pistol (Topsheet Gelb, Base Pink) und der Dynastar Trouble Maker (Flipflop Design). Mit diesen beiden Latten hat alles angefangen.

Da hast du ja ein schönes Stück Geschichte bei dir zu Hause rum stehen ☺ !
Mir ist aufgefallen, dass du immer öfters deine Kamera dabei hast…
Was gefällt dir den an der Fotografie?
Die Suche nach dem perfekten Moment. Egal ob ich um 6 Uhr in der Früh alleine auf den Berg steige um den orangen Sonnenaufgang zu fotografieren oder ich an einem chilligen Sommertag die feinsten Tricks meiner Freunde im Dirtpark auf meiner Kamera festhalte. Es macht mir einfach einen riesen Spaß.

Neben dem Skiin und der Fotografie gibt es aber noch eine Leidenschaft die du gerne betreibst. Das Radfahren ☺ ! Ich habe gehört, dass du diesen Sommer sogar bei einem Marathon teilgenommen hast. Wie kam es den dazu?
Die Idee entstand bei einer nächtlichen Bar-Tour mit einem sehr guten Freund von mir… dabei war uns natürlich noch nicht klar, dass man für so einen Marathon auch trainieren sollte ☺ . Die letzten 2 Monate vor dem Rennen waren natürlich ziemlich anstrengend aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Das Gefühl, als wir nach den 60km und 2000 Höhenmeter auf Singletrails gemeinsam ins Ziel einrollten war einfach unbeschreiblich. Aber meine Schwester hat mir sehr dabei geholfen. Da sie im Triathlon-Sport sehr aktiv ist, hat sie mir gezeigt, worauf es beim Ausdauersport besonders ankommt und wie man sich seine Kräfte bei einen 5 stündigen Rennen am besten einteilt.

 

10872650_10205415050245125_1810844746_nSo, aber nun wieder zurück zum eigentlichen Thema…
Du warst ja in Amerika. Erzähl uns doch eine amüsante Geschichte von deinem Trip.
In der letzten Woche meines US-Trips meldete sich leider das Limit meiner Kreditkarte. Mein Kolleg und ich hatten gemeinsam also nur noch 500 $ in unseren Taschen und mussten damit von Salt Lake City bis nach Las Vegas kommen. Wir wollten aber deswegen unseren „Sightseeing-Plan“ nicht kürzen. Wir kauften uns also 2 dünne Decken, einen Vorrat an Dosenfutter für die ganze Woche und bauten uns einen selbstgebastelten Gaskocher.
In Parkcity behaupteten wir einfach, wir wären bei der Army und konnten uns dadurch einen fetten Discount erschleichen… Geht ziemlich einfach in den Staaten ☺ . Auf unserem Weg lagen 4 Nationalparks… Wir schlichen uns regelmäßig nach 10 Uhr auf deren Campingplätze und hauten einfach früh morgens wieder ab. Bei -11 Grad fällt einem das Aufstehen nach einer Nacht im eiskalten Auto ziemlich einfach. In Las Vegas angekommen, haben wir uns einige 1-Dollar-Bars raus gesucht und sind die ganze Nacht durch die Casinos gezogen.
Im Nachhinein war es die geilste Woche meines Trips und ich würde es genau so wieder machen.

Eine tolle Geschicht ☺ !
Beim ÖSV wäre dir das sicherlich nicht passiert 😉 hihi!
Wo und mit wem gehst du den am liebsten skifahren?
Am liebsten treffe ich mich auf dem Berg mit meinen Freunden vom Salzkammergut. Wo wir uns treffen ist dabei egal. Wenn man zu zehnt über eine Kickerline pallert mach das überall Spaß.

Wir haben ja schon gemeinsam an einigen Contests teilgenommen.
Fährst du noch bei Wettbewerben mit?
Nein. Nach meiner Knie-Op bin ich im Park ein wenig ruhiger geworden und gib nur noch an perfekt Tagen Gas.

Hat die Knie-OP also deine Ansichten zu unserem Sport verändert?
Dank meiner Verletzung bin ich in den letzten 2 Jahren viel im Gelände unterwegs gewesen und hab dadurch die Faszination am Hiken entdeckt.

Du arbeitest ja in einem Sportgeschäft und hast täglich mit Sportartikel zu tun. Was würdest du den an den heutigen Skis verändern wenn du könntest.
Es wäre toll, wenn Skis gewisse Inserts für die Bindung bekommen würden und ein ähnliches Lochbild wie ein Snowboard hätten ☺ ! Das würde einiges erleichtern!

Und nun noch eine weitblickende Frage am Schluss.
Welche Träume möchtest du dir im Leben noch erfüllen?
Meine Liste ist noch sehr, sehr lange aber in Naher Zukunft möchte ich mit meinem Bike durch Neuseeland und mit meinen Powderlatten durch Japan ☺ reisen!

Vielen Dank Andi, dass du dir Zeit genommen hast und ich wünsche dir eine schneereiche und gute Saison in St.Anton.

Danke Härry, das wünsche ich dir auch ☺ !!
Servus!

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