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Built Together Völkl

Skis

„Built Together“ – Interview zum Making Of der Völkl Revolt Ski

Interview mit Illustrator Benjamin Güdel, Teammanager Schinka und Völkl-Athlet Markus Eder.

Im Rahmen der „Built Together“-Kampagne von Völkl haben sich in den letzten Jahren Athleten der Freestyle- und Freeride-Szene sowie internationale Künstler zusammengefunden, um die Revolt-Linie von Völkl technisch weiterzuentwickeln und jedes Jahr ein einzigartiges Design zu kreieren.

Das Projekt von Völkl macht auf seiner vierten Etappe Halt in Europa. Für die Skisaison 2023/24 präsentiert Völkl zwei neue Modelle in der Freestyle-Produktfamilie: den Revolt 114 und den Revolt 96. Die Designs für die Ski stammen vom Schweizer Illustrator Benjamin Güdel. Die bunten Kreationen im Tattoo-Stil erzählen Geschichten und sollen Emotionen hervorrufen. Hinter jedem der sieben Designs für die verschiedenen Modelle steht eine andere Story, die perfekt zum Ski und seinen Fahrern passt.

Built Together Völkl

Das Ziel war es, die Leidenschaft, Expertise und kreative Energie der Völkl-Athleten und -Ingenieure sowie des Künstlers zu vereinen und in die Skientwicklung einfließen zu lassen, um den Skibau innovativer, stilvoller und authentischer zu gestalten. 

Wir haben mit dem Illustrator Benjamin Güdel, Teammanager Jean-Claude Pedronlini, auch bekannt als Schinka und dem Völkl-Athleten Markus Eder über das „Built Together“-Projekt gesprochen.

Built Together Völkl

Teammanager Schinka über „Built Together“:

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, das Projekt „Built Together“ zu starten?

Im Jahr 2017 erhielt ich einen Anruf vom damaligen Produktmanager, der seinen Job gekündigt hatte. Ich sprach mit meinem Chef und schlug vor, dass ich den Job gemeinsam mit dem Team übernehmen könnte. Wir hatten schon früher mehr Einfluss auf das Produkt gehabt, aber dann kam ein Produktmanager, der den Athleten weniger Mitsprache gewährte. Das störte uns schon länger, und als sich die Gelegenheit bot, präsentierte ich die Idee meinem Chef, und er schenkte uns sein Vertrauen.

Wie habt ihr die Athleten dafür ausgesucht?

Die Auswahl der Athleten erfolgt je nach Produkt. Beim Revolt 90/84 waren Athleten wie Birk Ruud, Andri Ragettli, Kevin Rolland und Alex Ferreira maßgeblich beteiligt, während bei einem Revolt 114 die Freerider Ian McIntosh, Ross Tester, Kye Petersen und Markus Eder im Fokus standen. Wir achten darauf, dass wir die jeweiligen Spezialisten für das entsprechende Produkt auswählen und streben einen guten Mix aus Übersee und Europa an.

Built_Together + Schinka
Foto: Pally_Learmond

Wie muss man sich so eine Co-Produktion genau vorstellen? Treffen sich alle für eine Woche und beraten?

Die Co-Produktion läuft wie folgt ab: Wir sind viel zusammen unterwegs, reisen zu Events, Wettkämpfen oder Shootings. Dabei haben wir immer viel Zeit, um zu diskutieren, wohin die Reise gehen soll. Sobald wir wissen, was wir als Nächstes machen wollen, kommt unser Ingenieur Lucas ins Spiel. Er erstellt die ersten Skizzen und Prototypen. Anschließend treffen wir uns an einem Ort, um die Skier zu testen. Danach gibt es ein Debriefing, in dem wir beschließen, was wir für die nächste Runde ändern möchten. Dieser Prozess wiederholt sich, bis wir einen fertigen Ski haben. Normalerweise führen wir etwa sechs bis sieben Tests im Jahr durch. Während dieser Treffen besprechen wir auch die Designs und sammeln Vorschläge von Künstlern. Am Ende entscheidet die Gruppe, welcher Künstler die Designs gestalten soll. Auch hier erhalten wir zwei bis drei Vorschläge, die wir gemeinsam betrachten. Dann besprechen wir die nächsten Schritte.

Built Together Völkl

Schweizer Illustrator Benjamin Güdel über „Built Together“:

Fährst du selbst Ski?

Als Schweizer wurde ich in den Skilagern der Grundschule sozialisiert 🙂

Woher kam die Inspiration für die Völkl Designs?

Die Idee mit den Tattoo-inspirierten Zeichnungen kam recht früh in der Konzeptphase. In der Zeichnung nimmt das Tattoo einen sehr speziellen Platz ein. Es sind nicht einfach die Skills des Tätowierenden oder die Großartigkeit der Vorlage selbst, die zählen. Was man sich auf den Körper stechen lässt, soll dort bleiben, für den Rest des Lebens. Es geht also um die wirklich wichtigen Dinge. Um die großen Emotionen. Da darf ein Bild nicht nur „gut-gezeichnet“ sein, sondern soll was zu erzählen haben.

Beim Zeichnen sind mir die Emotionen meist wichtiger als die Zeichnung selbst. Klar, technisch muss alles da sein, was da sein muss. Aber es geht um den Inhalt, was für eine Geschichte mir diese Linien erzählen. Also habe ich mir überlegt, welche Emotionen ich einfangen möchte, und wie diese als meine Tattoos aussehen würden. Die banne ich dann auf die Ski, ich tätowiere die Bretter quasi. Am liebsten hätte ich es gleich direkt darauf gemalt, aber ja, das geht natürlich nicht bei jedem Ski 🙂

Built Together

 

Wie habt ihr die Designs genau entwickelt? Es heißt, dass hinter jedem der sieben Designs für die verschiedenen Modelle eine andere Story stehe, die perfekt zum Ski und seinen Fahrern passe.

Ja, tatsächlich soll mit den Bildern auf das Einsatzgebiet des jeweiligen Ski eingegangen werden. Bildidee und Modell gingen Hand in Hand, manchmal war da erst das Bild, das einem passenden Ski zugeordnet werden musste, manchmal war der Ski der Ideengeber.

Hier die Überlegungen, die ich mir dazu notiert habe:

The Heart: Das Herzblut ist die Grundlage von allem. Dein Einsatz ist deine Liebe zur Sache. Du kommst weit, aber wenn du es mit dem Herzen machst, kommst du an die Spitze. Diese Liebe macht die Sache erst groß. Und groß muss es sein, damit es dich erfüllen kann.

Reach The Stars: Gut zu sein ist toll, aber es zu den Sternen zu schaffen, in die Hall of Fame, das ist das ferne Ziel. Wenn du nicht danach greifst, wirst du es auch nie erhaschen. Siehst du, wie verführerisch sie glitzern? Hol sie dir!

The Snake: Ich bin wendig, schnell und schlage zu, wenn ich weiß, dass der Moment gekommen ist. Das Gefühl, wenn du deine Linie ziehst und sie exakt so ist, wie du willst. Schnelligkeit, gepaart mit Körperbeherrschung. Wer dir in die Augen schaut, weiß, wie ernst du es meinst.

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Hornet: Kein Flug zu kompliziert, kein Trick zu schwierig, eine Hornisse weiß, dass ihr niemand den Platz streitig macht. Zielsicher und angstlos beherrscht sie die Szene. Und wenn jemand den Platz streitig machen will, sticht sie blitzschnell zu. Denk nicht mal dran.

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The Crown: Klar, die Krone aufzusetzen ist das Größte. Schwieriger ist’s, sie zu behalten! Sich ihrer würdig zu erweisen, ist die große Kunst. Es braucht Skills, Mut und Erfahrung, sie jedesmal wieder zu verteidigen. Wer sie mal getragen hat, wird sie nie mehr hergeben wollen.

The Scorpion: Ein Skorpion ist die Leidenschaft. Er weiß, was er will und kneift nicht vor dem Kampf. Schnell, wendig, aber auch ausdauernd und entschlossen sucht er sich den Weg zum Ziel. Und ja, tödlich, wenn es sein muss, lässt er nichts anbrennen. Noch jemand im Ring?

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The Eye: Siehst du mich? Wie ich dir da oben um den Kopf fliege? Ja, Bewunderung ist etwas Großartiges, und damit sie noch größer wird, muss sie verdient sein. Atemberaubend, so ist die Show, die ich dir bieten will. Dass du mir zuschaust, dafür habe ich lange gearbeitet.

The Hopper: Ich fliege hoch, weiß, was ich kann und genieße das auch. Der lange Weg hinter mir hat mich große Anstrengung gekostet, jetzt will ich Spaß haben und die Aussicht genießen. Ein Looping? Yes! Cruising über den Wolken? Chilling! Das Leben kann so schön sein…

Built Together Völkl

Hattest du mal eine kreative Flaute? Was machst du in solchen Situationen?

Manchmal bist du der Überflieger, dann wiederum gelingt dir gar nichts mehr, so ist das nun mal im Leben. Das ist natürlich bei kreativen Berufen nicht anders. Aber wenn es um die Arbeit geht, bin ich inzwischen Profi genug, um zu wissen, wann ich mit harter Arbeit Probleme lösen kann, oder wenn ich einfach mal den Pinsel weglegen und Pause machen muss.

Wie lange hat die Entwicklung des Revolt 114 gedauert?

Du meinst die Hand, die nach den Sternen greift? Einer meiner Lieblinge, vor allem auch inhaltlich. Hier geht es darum, was man wirklich will im Leben und ob man es wagt, nach Höherem zu streben. Der zeitliche Aufwand? Die Idee kann man nicht erzwingen, die purzelt innerhalb einer Sekunde in den Kopf. Es kann aber gut sein, dass man auf diese Sekunde drei Tage warten muss. Die Grafik: Die Skizze braucht ungefähr einen Tag, bis ich sehe, was ich genau machen will. Von Hand mit einem Pinsel die Zeichnungen erstellen, das dauert sicher auch einen Tag, da ich die Zeichnung meist mehrmals machen muss, bis sie sitzt. Dann die einzelnen Elemente digital zusammensetzen, komponieren und einfärben, das wird wohl der dritte Tag sein. Also alles in allem drei bis vier Tage für einen Ski.

Built Together Völkl

Markus Eder, Athlet im Völkl Team über „Built Together“:

Wie genau hast du beim „Built Together“ mitgewirkt?

Der Revolt 121 war der erste Ski, den wir mit dem Freeski-Team entwickelt haben, und er ist seitdem mein Favorit im Powder. Ich hatte schon lange klare Vorstellungen davon, wie dieser Ski aussehen sollte, und war begeistert, als die Entwicklung begann. Wir haben den Ski über anderthalb Jahre lang getestet und ich bin stolz darauf, dass viele meiner Ideen umgesetzt wurden. Danach haben wir den 104er und den 114er entwickelt, die ebenfalls großartig geworden sind. Die Künstler, die die Designs für die Kollektion jedes Jahr gestalten, werden vom Team vorgeschlagen und ausgewählt. Für die nächste Saison hat sich die Graffiti-Kunst meines Freundes Peter Vieider durchgesetzt, und ich kann es kaum erwarten, die neuen Designs endlich unter meinen Füßen zu haben.

Wie war der Prozess der Entwicklung?

Der Entwicklungsprozess läuft wie folgt ab: Eine Gruppe von fünf bis zehn Ridern, deren Stil zum zu entwickelnden Ski passt, arbeitet gemeinsam an der Entwicklung. Es gibt grobe Vorgaben zur Breite und den gewünschten Eigenschaften des Skis. Dann beginnt das Testen und Brainstorming. Mich hat beeindruckt, wie kleine Änderungen, vor allem am Sidecut, große Auswirkungen haben können. Nach jedem Test hat unser Ingenieur Lucas neue Versionen erstellt, bis wir alle happy waren.

Built_Together + Markus_Eder

Völkl präsentiert den neuen Revolt 114

Mit dem Revolt 114 erweitert Völkl die beliebte Produktlinie um ein komplett neues Modell. Es schließt die Lücke zwischen dem Revolt 104 und dem Revolt 121 und überzeugt mit einer neuen modernen Freeride-Form, einem flachen Skiende ohne Twin Tip und einer früh endenden Schaufel. Der neue Revolt ist besonders für Big Mountain Skier geeignet, die eine sportliche und technisch anspruchsvolle Fahrweise für große, schnelle Schwünge im freien Gelände bevorzugen, aber dennoch eine gewisse Verspieltheit nicht missen möchten. Bei der Entwicklung des neuen Modells waren neben dem führenden Ingenieur Lucas Romain und Produkt- und Teammanager Jean-Claude Pedrolini auch zahlreiche renommierte Athleten aus aller Welt beteiligt.

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