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Freeride Academy Innsbruck

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„Freeriden ist kreativer Freiraum“: Interview mit Vali Werner-Tutschku über die Freeride Academy Innsbruck

Skills und Wissen für junge Freerider im Backcountry - Freeride Academy Innsbruck

Fotos: Freeride Academy Innsbruck

In Innsbruck beginnt der Weg vom Pistenrand ins Backcountry für viele Kids an einem einzigen Ort: der Freeride Academy Innsbruck. Sie vermittelt nicht nur Technik und Style, sondern vor allem das, was im Gelände wirklich zählt: Skills, Wissen und Verantwortung. Inzwischen gehört der Verein zu den progressivsten Nachwuchsschmieden Europas. Für alle, die in Österreich den Traum „Freeride-Profi“ verfolgen ist die Academy längst eine zentrale Anlaufstelle.

Freerider und Filmemacher Vali Werner-Tutschku leitet das Programm der Freeride Academy Innsbruck. Im Interview erzählt er, wie die Organisation entstanden ist, weshalb Sicherheit ihr zentrales Fundament bildet, welche Rolle Alpina als Partner spielt und warum Freeriden für ihn ein zutiefst kreativer Akt ist.

Freeride Academy Innsbruck - Vali Werner-Tutschku
Vali Werner-Tutschku

Hey Vali, stell dich doch mal kurz vor: Wer bist du und wie bist du zum Freeriden gekommen?

Hi. Ich bin der Vali, Freerider, Filmproduzent und seit drei Jahren Vizeobmann bei der Freeride Academy. 2018 habe ich angefangen, Freeride-Contests zu fahren und bin dann relativ schnell in die Filmszene gerutscht. Heute produziere ich Filme, stehe selbst vor der Kamera, und manage gleichzeitig die Academy. Geboren bin ich in Oberösterreich, wohne aber seit rund sieben Jahren in Innsbruck.

Neben deiner Arbeit in der Academy bist du Film-Produzent und Athlet, wie sieht deine Arbeit da genau aus?

Ich produziere die Skifilme von Mountain Tribe, meiner Produktionsfirma, kümmere mich um Finanzierung, Planung und die Vermarktung, wenn der Film fertig ist. Sobald die Kamera aber wirklich läuft, bin ich selbst Athlet vor der Linse. Diese Kombi macht extrem Spaß. Parallel studiere ich Strategisches Management und Innovation im Master, vieles davon fließt direkt in die Academy ein.

Freeride Academy Innsbruck

Welche Rolle hast du konkret in der Freeride Academy Innsbruck?

Organisatorisch könnte man sagen: General Manager. Offiziell bin ich Vizeobmann des Vereins, verantwortlich für Programme, Partnerschaften, Events und Abläufe. Wir stemmen etwa den großen 3-Sterne-Freeride-World-Junior-Contest im Kühtai. Wir sind mittlerweile ein Team aus 15 Coaches und neun Vorstandsmitgliedern, dazu rund 300 Mitglieder und davon sind es 100 Kids, die wir jährlich betreuen.


Freeride Academy Innsbruck

Wie ist die Freeride Academy Innsbruck ursprünglich entstanden?

Die Academy wurde vom heutigen Obmann Flo Orley und Christoph Schöfegger gegründet, der jedoch tragischerweise im Januar vor drei Jahren in Japan bei einer Lawine ums Leben kam, ausgelöst von einer Gruppe oberhalb von ihm. Danach war unklar, ob die Academy weitermacht.

Ich war im ersten Jahr eher Beobachter und habe gesehen: Die Idee funktioniert und wird gebraucht. Also habe ich ein Konzept geschrieben, Flo geschickt, und seitdem ist die Academy stark gewachsen. Heute sind wir die größte Organisation für Freeride-Nachwuchs in Österreich.

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Was ist eure Vision?

„Junge Menschen fürs Freeriden zu begeistern und sie zu verantwortungsvollen, selbstständigen und sicherheitsbewussten Freeridern auszubilden.“

Dazu gehören:

  • Freude am Sport
  • Teamgefühl und Gruppendynamik
  • Respekt im und gegenüber dem Gebirge
  • Ausbildung von Nachwuchs-Athlet:innen für Contests

Kurz: Wir bilden sowohl Breitensportler:innen als auch Wettkampfsportler:innen aus, sich sicher im Gelände zu bewegen.

Freeride Academy Innsbruck

Wie sehen eure Programme konkret aus?

Das Herzstück sind unsere Gruppencoachings: Acht Kinder, ein Coach, acht Tage, verteilt über den ganzen Winter. Die Kids müssen bereits Ski fahren können; wir sind keine Skischule, sondern ein Freeride-Verein.

Unser Job ist, sie vom Pistenrand ins Gelände zu bringen, mit:

  • Lawinenkunde und Safety (Schneeprofile, Verschüttetensuche, Sondieren etc.),
  • Techniktraining im Gelände
  • Backcountry-Freestyle (z. B. kleine Kicker bauen)
  • Linienwahl, Selbsteinschätzung, Risikokompetenz
  • Viel Edutainment: Spaß und Lernen

Außerdem bieten wir Events an wie:

  • Academy Touring Day
  • Ride with a Pro (z. B. mit Max Hitzig)
  • Vereinsausflug mit 100+ Teilnehmer:innen
  • Eigener 3-Sterne-Junior-Contest

Seit diesem Jahr gibt es zudem ein Pro-Team für junge Erwachsene, die aus dem Nachwuchsbereich herauswachsen.

Freeride Academy Innsbruck

Und was macht die Freeride Academy Innsbruck im Sommer?

Seit dem Sommer 2025 haben wir ein umfangreiches Sommerprogramm: Freestyle-Training im Banger Park, Air Awareness, Athletik- und Koordinationstraining, Ausdauerprogramme, gemeinsame Läufe oder Radausflüge. Wir hatten sogar Canyoning-Trips. Kids können sich den ganzen Sommer über weiterentwickeln.

Was bedeutet dir diese Arbeit persönlich?

Sehr viel. Freeriden begleitet mich mein ganzes Leben. Jetzt kann ich Strukturen bauen, die ich selbst als Jugendlicher gerne gehabt hätte. Und wenn man die Kids über Jahre begleitet, sieht man, wie viel sich bewegt, sportlich und persönlich.

Unsere gesellschaftliche Mission ist klar: Wir wollen die Zahl der Lawinentoten in Tirol so nah wie möglich an Null bringen. Dafür brauchen junge Freerider Skills, Wissen und Verantwortung.

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Was bedeutet dir Freeriden persönlich?

Für mich ist Freeriden kreativer Freiraum. Ich stehe am Berg, suche mir eine Line, die mich repräsentiert, niemand schreibt mir vor, wie ich fahren soll. Im Gegensatz zum alpinen Rennlauf gibt es keine roten und blauen Tore. Ich male eine Spur in einen Hang, der am nächsten Tag schon wieder völlig anders aussehen kann. Das macht den Sport emotional einzigartig.

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Wie kam die Kooperation mit Alpina zustande?

Ich bin selbst seit etwa fünf Jahren Alpina-Athlet. Als ich in die Academy eingestiegen bin, war klar: Wir brauchen starke, verlässliche Partner. Ich habe ein großes Konzept ausgearbeitet, und hätte fast die Hälfte davon gar nicht gebraucht, weil Alpina sofort gesagt hat: „Wir sind dabei.“ Seit drei Jahren ist Alpina unser Hauptsponsor.

Wie sieht diese Partnerschaft im Alltag aus?

Alpina unterstützt uns, damit wir das Angebot für die Kids leistbar halten können. Ebenfalls mit Material für Gewinnspiele, Preisverleihungen und als Ausstattung für das Coachesteam. Wir geben umfangreiches Feedback, von Bergführern bis Freestyle-Coaches. Der neue Versatile-Helm wurde zum Beispiel extrem positiv aufgenommen, weil er genau die Punkte verbessert, die wir zuvor zurückgemeldet hatten. Außerdem erhalten alle Mitglieder 30% Rabatt auf Alpina-Produkte.

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Worauf freust du dich diese Saison am meisten?

Auf zwei Dinge: Den 3-Sterne-Junior-Contest, den wir seit drei Jahren planen. Endlich gibt es in Österreich drei Events dieser Kategorie und die Kids müssen nicht mehr zwingend in die Schweiz oder nach Frankreich für Topresultate.

Den Vereinsausflug: Ein Tag, an dem die ganze Community zusammenkommt. Coaches, Kids, Eltern, ein extrem besonderer Vibe.

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Wie siehst du die Zukunft des Freeridens?

Kurzfristig: sehr positiv. Der Sport wird professioneller, organisierter, olympische Perspektiven stehen im Raum. Nachwuchsprogramme wie die Academy sind entscheidend.

Langfristig: hängt alles vom Klima ab. Freeriden lebt von natürlichem Schnee. In 50 oder 100 Jahren ist fraglich, wie der Sport aussehen wird. Aber aktuell passiert viel Inspirierendes, vor allem im Filmbereich. Freeride-Filme motivieren Menschen, rauszugehen, etwas zu erleben.

Was macht Freeriden mit Menschen?

Es bewegt Menschen, emotional und physisch. Jeder Tag im Gelände ist einzigartig. Jede Spur existiert nur einmal. Das gibt dem Sport eine Intensität, die man beim Joggen nicht hat. Es ist Flow, Natur, Kreativität und ein kompletter Reset jedes Mal, wenn neuer Schnee fällt.

Welchen Rat gibst du jungen Freeriderinnen und Freeridern?

Erst informieren, dann ins Gelände. Safety-Skills aneignen, Ausrüstung checken, Kurse besuchen. Kurz: Die Hausaufgaben machen, bevor man zum Test geht.

Mehr Infos zur Freeride Academy Innsbruck bekommt ihr HIER!

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