Revolution im Baskenland…
… ja klar nichts Neues, auch wir wissen vom anhaltenden Unabhängigkeitskampf der Basken. Nein mit Revolution meinen wir hier etwas ganz anderes: Gerade zurück aus dem Kaschmir, von Land, Leute und vor allem der Gastfreundschaft begeistert, erfahren wir hier in Mitten Europas eine schier revolutionäre Begeisterung für uns und unseren Sport. Eingeladen von den hiesigen Sportskameraden des Freizeitclubs „Fortuna“ werden wir zunächst vom Flughafen in Bilbao abgeholt und in der privaten Wohnung der Chefin in San Sebastian samt Katze untergebracht.
Klotz und ich stürzen uns überschwänglich ins Nachtleben, unsere 16jährige Hauskatze und eine Italienerin haben ihre wahre Freude, bis in die frühen Morgenstunden wird getagt. Der Rest unserer Reistruppe, Marinus, Hartmann und Jürgen weniger.
Dafür können sie den nächsten wunderschönen Tag in dieser herrlichen Stadt aus vollen Zügen genießen, Klotz und ich leiden solange, bis uns die kalten Fluten des Atlantiks von unseren Qualen erlösen.
Es ist Donnerstag, der Partytag in Donostia, wie San Sebastian auf Baskisch heißt, unsere letzte Stammtisch Premiere steht an.
Am nächsten Tag erreicht das Leiden eine neue Dimension, mit Müh und Not überleben wir die Autofahrt nach Formigal, einem Skigebiet in den Pyrenäen. Auch hier werden wir wieder in einem privaten Appartement untergebracht und fürsorglich verpflegt.
Die nächsten beiden Tage verbringen wir mit den Fortuna Leuten im Skigebiet, haben Spaß unter der Spanischen Sonne und werden braun. Mein Knie pocht, anscheinend ist der Kreuzbandriss vom Dezember und mein ledierter indischer Meniskus noch immer nicht verdaut.
Formigal ist ein wirklich modernes Skigebiet mit gutem Snowpark und gewaltigem Backcountry. In den Pyrenäen liegt noch ziemlich viel Schnee, jedoch hat der hüfttiefe Powder der letzten Wochen die warmen Tage nicht überlebt.
Insgesamt verbringen wir sechs wunderbare Tage in Fromigal, besteigen Berge, fahren steile Lines, jibben im Park, bauen Snake Runs und wahrscheinlich ist es uns sogar gelungen ein kleines Kapitel für unser aktuelles Filmprojekt in den Kasten zu bringen. Nach jedem einzelnen Skitag werden wir mit herrlichem baskischem Essen in unserer Wohnung empfangen.
Nordspanien und vor allem die Basken beeindrucken uns immer wieder aufs neue, eine derartige Herzlichkeit und Lebensfreude haben wir noch nirgendwo anders auf der Welt erlebt.
Vergangenen Mittwoch ging es dann zurück nach San Sebastian. Eine weitere Stammtischpremiere in einem Shop stand an. Leicht verspätet und ungeduscht werden wir euphorisch in einem vollen Laden empfangen. Der Shopbesitzer hat sich extra wegen uns in eine Lederhose geschmissen, die bei uns zwar eher für Spott sorgen würde, im Baskenland aber auch von uns eingesessenen Bayern gefeiert wird.
Am nächsten Morgen geht’s ab in die Fluten, den ganzen Tag genießen wir bei strahlendem Sonnenschein die Märzwellen des Atlantiks. Gestern noch auf Ski, heute schon am Surfen – Hammer!
Am selben Abend finden wir uns wieder in den wunderbaren Gassen der Altstadt von San Sebastian, „Pintxo Pote“ ist eine Art Event einmal pro Woche bei dem man in jeder Bar zu jedem Bier oder Wein ein Pintxo, also Tapas bekommt.
Alles zusammen für zwei Euro und die perfekte Grundlage für eine weitere Partynacht. Mittlerweile fühlen wir uns mehr als zu Hause hier, haben eine eigene WG und viele Freunde die mit uns um die Häuser ziehen. Am nächsten Tag stechen Marinus und ich in See, besser gesagt wir geben unser bestens bei unserem ersten Kajakausflug, mit Müh und Not erreichen wir fast seekrank die Insel in der Bucht von San Sebastian. Es ist schon Freitag und gleichzeitig unser letzter Abend im Baskenland, morgen müssen wir leider wieder heimfliegen, verkatert, das steht jetzt schon fest. Aber vor dem Abflug steht uns noch ein herrlicher Abend mit voller Mannschaft in einer so genannten Cideria bevor.
Für 26 Euro bekommt man hier ein fünf Gänge Menü und so viel frisch gezapften Apfelwein wie man aufnehmen kann. Für unseren rund 20 Mann und Frau starken Stoßtrupp natürlich eine Herausforderung. Besser kann ein Trips nicht enden…
Wir bedanken uns beim Sportverein CD Fortuna für die Einladung und bei jedem Einzelnen der für die letzten zehn Tage so unvergesslich gemacht hat.
Danke, Joska, Asier (+ Hund), Anna, Idoia, Eriz, Iker (+Bruder), Mikel, Moustache, Mikel, Gerade aus, Anne, Jon, Mikel, Oihana, 2x Alex vom Snowpark in Fromigal, Ander und der Bar Coté (und bei allen, die ich hier vergessen habe).
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