Gestern Abend hat “Das Erste” eine vom WDR produzierte Dokumentation über Red Bull bzw. mehrere mit dem österreichischen Getränkehersteller in Verbindung gebrachte Todesfälle ausgestrahlt. Auch wenn die Sendung unserer Ansicht nach etwas einseitig recherchiert ist, empfehlen wir euch, den Beitrag anzusehen.
Die Dokumentation – obwohl wir sie für durchaus interessant und informativ halten – lässt leider eine wichtige Frage offen: Gehen die Athleten die Risiken ein, weil Red Bull sie dazu drängt?
Im Extremsport wird mit Extremen gespielt – das bringen Aktivitäten wie Base Jumping und auch Freeskiing mit sich. Wir gehen davon aus, dass jeder Athlet, der gut genug ist, um es ins Team von Red Bull zu schaffen, auch ohne das Geld der Brausefirma von seinem Sport leben könnte.
Natürlich sind wir keine Kenner der Base Jump Szene, im Freeskiing jedoch sehen wir, dass Red Bull Projekte ermöglicht, die ohne die Unterstützung des österreichischen Unternehmens nicht umsetzbar wären. Medienevents wie der Red Bull Line Catcher oder auch aufwendige Shootings von Filmproduktionen wie die der Legs of Steel oder Matchstick Productions, bei denen sich auch Rider aus freien Stücken beteiligt haben, die nicht bei Red Bull unter Vertrag stehen, würde es dann nicht geben.
Motorradrennen, Base Jumpen, Freestyle-Snowboarding, Freeskiing – all das sind gefährliche Sportarten, deren Grenzen nur von Profis ausgelotet werden sollten. Einen Profi zeichnet es aus, Risiken einzuschätzen und zu minimieren. Am Ende muss der Protagonist selbst und vor allem ohne Rücksicht auf Andere die Entscheidung fällen, ob er diese Risiken eingehen möchte oder nicht.
Wir wissen nicht, ob Red Bull bei diesen wichtigen Entscheidungen Druck auf seine Athleten ausübt und falls ja, wie hoch dieser ist, können uns allerdings nicht vorstellen, dass ein Base Jumper aus dem Team geworfen wird, weil er wegen widriger Windverhältnisse lieber an einem anderen Tag springen möchte.
Share