Wenn man im Duden unter Ski-Bum nachschlägt, könnte einem durchaus der Name Marc Doser unter die Augen kommen. Für den Garmisch-Partenkirchener ist Skifahren sein Leben und das spiegelt sich auch in all seinen Lebenslagen wider. Mit 38 Jahren zählt er zwar schon zur „älteren“ Garde im Freeski-Zirkus, doch für unsere Freunde von Salomon ist sein Wert zu recht unbestritten. Jetzt haben wir aber lange genug um den heißen Brei herumgeredet, starten wir mit dem Interview:
FACTS
Vorname, Name: Marc Doser
Alter: 38 Jahre
Wohnort: Garmisch-Partenkirchen
Hausberg: Garmisch
Salomon Set Up: Salomon Q-98 mit Guardian 16, Salomon Ghost, Soulquest Jacke & Hose
Hallo Marc, du bist Mitglied im deutschen Salomon Freeski Team. Kannst du uns ein bisschen was von dir erzählen… Wann und wie bist du zum Skifahren gekommen und wo liegen deine Wurzeln?
Geboren bin ich in der Wiege des Skisports – im schönen Schwarzwald. Nachdem mein Vater meiner Mutter schon die Ski vor meiner Geburt auf den Bauch gelegt hat, konnte ich wohl erst Skifahren und dann Laufen. In einer Skifamilie groß geworden wurde sehr bald Skifahren zu meinem wichtigsten Lebensmittelpunkt. Entweder als Skilehrer in der familieneigenen Skischule oder in meiner gesamten Freizeit bei meinen Großeltern im Montafon. Mit Anfang 20 hat es mich dann letztendlich nach Garmisch-Partenkirchen verschlagen, wo ich seitdem komplett vom Skisport lebe.
Wie hat es dich dann zum Freeskiing verschlagen und seit wann bist du im Salomon Team dabei?
Nach dem Ende meiner Rennlaufkarriere suchte ich neben der Skilehrerausbildung eine neue Herausforderung und stürzte mich anno dazumal in die Pionierarbeit der deutschen Freeski Szene. Durch meinen damaligen Sponsor wurde ich schnell immer weiter integriert, bis ich letztendlich das damalige Black Magic Team von Nordica managte. Mittlerweile lasse ich es mit meinen 36 Jahren etwas ruhiger angehen und genieße die routinierte Seite des Freeridens. Desto mehr freue ich mich, dass ich seit dieser Saison neu bei Salomon im Team dabei sein und erneut im Powder angreifen zu darf.
Powder oder Park? Contest oder Filmen? Was sind deine Prioritäten wenn du auf den Brettern stehst?
Zu meinen Anfangszeiten gab es noch nicht einmal eine solche Differenzierung und Freeski war alles aber wenn ihr mich und meine Knie jetzt fragt, dann eindeutig Powdern. Nach meiner Rennlaufkarriere hatte ich nicht mehr großes Interesse an einer Wettkampfszene und habe mich somit ausschließlich auf´s fotografieren fixiert. Somit freue ich mich, dass ich mit meinem neuen Team bei Salomon in diesem Bereich erneut voll angreifen kann.
Erzähl uns was von deinen größten Erfolgen oder besser gesagt, was hat dich in deinem Ski-Leben am meisten geprägt und weiter gebracht?
Rein technisch hat mich eindeutig meine Rennlaufkarriere und noch viel eher meine Ausbildung zum staatlich geprüftem Skilehrer als auch die anschließende Tätigkeit im Ausbilderteam des DSLV geprägt . Um ordentlich im Powder zu crusen ist die Skitechnik als Basis einfach nicht schlecht. Allerdings sehe ich jetzt immer mehr, dass es noch sehr viel Neues von der jungen Generation zu lernen gibt und ich freue mich auf alle neuen Herausforderungen mit dem Salomon Team und allen Jungspunds.
Du bist ja bereits Teamfahrer bei Salomon, also kann es nicht wirklich noch so viel besser werden. Was sind dennoch deine Ziele auf Ski in der Zukunft?
Nach 14 Jahren bei einer anderen Skifirma, bin ich nun seit dieser Saison ja neu bei Salomon dabei. Nach einer so langen Zeit fällt es einem am Anfang doch recht schwer alles Alte aufzugeben. Je mehr ich jedoch mit den Jungs vom Team unternehmen darf, desto mehr sehe ich wie viel Potential in dieser Gemeinschaft steckt und was Skifahren unter Gleichgesinnten wirklich bedeutet – auch wenn sie 10 Jahre jünger sind! So freue ich mich auf den nächsten Winter mit vielen gemeinsamen Trips, Shootings und allen sonstigen neuen Herausforderungen. Denn Stillstand ist Rückstand!
Wie stellst du dir dich in deinem Sport in 10 Jahren vor? Wird sich deine Einstellung zum Freeriden ändern?
Nööö ;-)! Vielleicht werde ich in 10 Jahren wieder etwas älter und meine Knochen nicht jünger sein aber dennoch wird die Liebe zum Skifahren niemals weniger. Man muss nicht mehr alles riskieren wie mit Anfang 20, dafür kann man aber das was man macht und liebt erst recht genießen. Denn schließlich lebe ich genau das jetzt schon, was meine Teamjungs sich in 10 Jahren vorstellen.
Freeriden wird in den letzten Jahren immer cooler und trendiger. Was hältst du selbst davon und was macht Skifahren für dich persönlich am meisten aus?
Skifahren ist Freeriden und anders herum. Es gibt nichts besseres als eine guten Tag mit Freunden im Powder – egal ob bei Blue Bird oder im Schneetreiben. Natürlich lebe ich davon anderen Leuten Skifahren und die Liebe am Powdern näher zu bringen aber ganz privat wäre es mir am liebsten, dass nicht jeder beim ersten Schneefall gleich abseits der Pisten rennt und uns den Powder zerfährt. Aber das ist leider wohl der Trend der Zeit, den wir einst begonnen haben. Da bleibt einem nichts anderes übrig als über kurz oder lang neue unentdeckte Lines zu suchen.
Vielen Dank für deine Zeit und viel Glück im Schnee.
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