In München wurde gestern per Bürgerentscheid über eine Bewerbung der Stadt für die Olympischen Winterspiele 2022 abgestimmt. Entgegen der Erwartungen vieler bayrischer Sportgrössen wurde sehr deutlich mit „Nein“ abgestimmt.Münchens Oberbürgermeister Christian Ude äusserte seine Enttäuschung über das Ergebnis und meinte: „Offensichtlich ist das Misstrauen doch größer als die Begeisterung über Spiele im eigenen Land.“
Generell war wohl die Skepsis an einem Groß-Event diesen Ausmasses ausschlaggebend für die Entscheidung der Münchener gegen die Olympischen Spiele in Bayern 2022. Da ja spätestens seit diesem Winter mit unserem ersten Auftritt in Sochi die olympischen Spiele auch für uns Freeskier Thema sind, hätten wir uns über eine Pro-Olympia Stimmung in München (wo sich auch unsere heiligen Redaktionshallen befinden) sehr gefreut. Zwar gibt es sicher einige Gründe die gegen eine Austragung einer Veranstaltung diesen Ausmasses sprechen, die auch wir als nachvollziehbar erachten. Dazu zählen zum Beispiel die immer wieder von der Anti-Olympia-Lobby aufgebrachten Schäden an der Umwelt, die damit zu aller erst die Grünen als sich öffentlich bekundende Olympia Gegner gewinnen konnten.
Aber mal über den Tellerrand gedacht, muss man hierzu sagen, dass München und die geplanten Austragungspartner Gemeinden Garmisch-Partenkirchen, Ruhpolding und Königssee in Sachen Infrastruktur bereits so gut aufgestellt sind, dass die Einschnitte in unsere Landschaft aufgrund einer Austragung auf deutschem Boden mit hoher Wahrscheinlichkeit zu geringeren Umweltschäden geführt hätten als sie es an einem anderen Austragungsort tun werden. Aber klar, der O-Ton hiess wohl „macht´s euern Dreck, aber ned bei uns!“.
Die Süddeutsche Zeitung beschreibt eine recht interessante These was letztendlich ausschlaggebend für das negativ ausgefallene Ergebnis gewesen sein könnte. Es heisst der Ruf des IOCs sei immer noch sehr verrostet und mit Prunksucht, Intransparenz und Korruption behaftet. „Das IOC wirkt wie aus der Zeit gefallen – Parallelen zur katholischen Kirche sind nicht fern.“ Auch wenn dies nicht der Wahrheit entspricht, spürt man solche Gedanken durchaus in den Köpfen vieler herumschwirren…
Wir finden das Schade!
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