Stefan Häusl ist etwa so ein fixer Bestandteil der Freeride World Tour wie Mc Fly´s „ABSOLUTELY“ Kommentar während der entsprechenden Livestreamübertragungen der Freeride Events. Seine Erfahrungen von der Tour und seinen von weiteren Projekten teilt der ehemalige Powder-Eight Weltmeister vom Arlberg in diesem feinen Interview mit uns.
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Skiing: Hi Stefan! Eine für dich sehr lange Saison neigt sich dem Ende zu. Macht sich bei dir nun Erleichterung breit oder bist du eher traurig?
Stefan: Noch ist sie ja nicht zu Ende. Ich fahre im Normalfall bis Mitte Mai Ski. Aber im Moment bin ich noch sehr heiss aufs Skifahren. Am Ende der Saison habe ich immer das Gefühl noch zu wenig gemacht zu haben.
Skiing: Für dich war es unserer Meinung nach eine sehr erfolgreiche Saison. Als Fahrer sieht man das ja evtl. manchmal etwas anders. Wie lautet daher dein Resumé? Womit warst du zufrieden und wo war vielleicht noch mehr drin?
Stefan: Mein Minimalziel habe ich schon erreicht. Das ist das abermalige Qualifizieren für die nächstjährige FWT. Leider hatte ich einen besch… Start in die Contest Saison. Beim ersten Stop der FWT musste ich Grippe geschwächt an den Start gehen. Beim zweiten Stop fuhr ich ganz einfach nicht gut Ski und beim Dritten kam ich dann schön langsam in Schwung. Dort wurde ich siebter.
Danach fuhren ja nur noch die Top 16 Skifahrer nach Alaska und das war für alle Fahrer ein unglaubliches Erlebnis. Nach vielen Tagen des Wartens durften wir dann einen Mega coolen Berg fahren. Alle Fahrer waren stocked und für viele ging ein Traum in Erfüllung.
Ich hatte so viel Spaß bei meiner Fahrt. Sie wäre mir auch gut gelungen, aber leider kam ich zu Sturz bei der Anfahrt zum letzten Sprung. Bis jetzt hab ich noch immer nicht heraus gefunden warum ich stürzte. Naja, das ist Freeride, aber die Hauptsache ist, es war ein geiles Erlebnis.
Skiing: Vor kurzem ging jaauch der erste FWT Stop in Alaska über die Bühne. Wie erwartet war es zwar ein sehr schöner Stop, aber auch nicht ganz einfach durchzuführen. Ist Alaska deiner Meinung nach ein geeigneter Ort für einen Tourstop?
Stefan: Es gibt Orte auf diesem Planeten, die sind einfacher zu erreichen als Alaska. Ebenso sind die Berge dort sehr wild und abgeschieden. Aber wenn die FWT nur auf die einfachen Plätze geht, dann wäre es nicht die FWT. Ich habe es gewaltig gefunden, dass wir heuer das Budget gehabt haben in Haines eines Contest zu fahren. Es ist wahrscheinlich der beste Platz auf Erden um Ski zu fahren.
Ich hoffe dass dieser Stop auch in Zukunft in unserem Kalender existiert. Aber der Aufwand war natürlich enorm.
Skiing: Auf der Tour hat sich heuer offensichtlich die Erfahrung wieder durchgesetzt. In den vergangenen Jahren waren es zusätzlich auch die jungen Wilden Freestyler, welche vorne mitgemischt haben. War das nur eine Frage der Zeit oder gibt es dafür auch andere Gründe?
Stefan: Ich glaube das Judging hat sich gut entwickelt. Es gab eine Zeit, da wurden Tricks über kleine Features zu hoch bewertet. Jetzt kann man mit einem coolen Freestyle Run oder mit einem coolen Big Mountain Run gewinnen. Es muss beides auf Top Niveau sein, sonst hat man keine Chance.
Ebenso wird wieder mehr die ganze Line gesehen, ein Move macht nicht den ganzen Run aus. Der Run muss Energie von Start bis Ziel haben, das ist ganz wichtig für mich wenn ich Lines bewerte.
Skiing: Begrüßt du diese Entwicklung grundsätzlich?
Stefan: Ja absolut. Gutes skifahren ist mehr als ein Trick über ein Cliff. Zum Skifahren gehören auch gute Turns, es geht auch ums Skifahren das zwischen den Features passieren. Lines bei denen das Ski fahren nicht ästhetisch oder kraftvoll aussieht, haben für mich keinen hohen Stellenwert. Es muss alles zusammen stimmen.
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Skiing: Wechseln wir etwas das Thema. Anfang März ging warst du ja Schirmherr des Nordica Freeride Camps im Pitztal. Erzähl uns doch kurz wie das gelaufen ist?
Stefan: Es waren tolle Teilnehmer und die machten es zu einem mega Wochenende. Ich hab da nur einen kleinen Teil dazu beigetragen. Im hochalpinen Bereich hat der Wind die Schneedecke stark bearbeitet. Aber wir hatten viel Spaß mit kleinen Lines.
Am zweiten Tag machten wir eher Landschaftsabfahren. Der erste Run war vom Mittagskogel hinunter ins Tal. Eine unglaubliche Abfahrt mit super Schnee. Der zweite Run war am Taschachferner. Ebenso eine Abfahrt die man einmal im Leben machen soll.
Das Feedback der Teilnehmer war super. Meine Tips zum Freeride haben die Mädels und Jungs ebenso super aufgenommen. Ich freu mich wieder aufs nächste Jahr.
Skiing: Welches Ereignis davon wird dir noch länger in Erinnerung bleiben? Peinlichkeiten erwünscht 😉
Stefan: Einmal drehten wir um, aber das war nicht peinlich sondern smart.
Skiing: Wirst es nächstes Jahr eine Folgeausgabe davon geben?
Stefan: Ich hoffe ja.
Skiing: Natürlich wollen wir nun aber auch noch wissen, was macht ein Stefan Häusl im Sommer. Stellt er die Skier in den Keller und will nichts mehr davon hören oder kannst du deine Finger nicht davon lassen?
Stefan: Erstmal fahre ich Ski bis Mitte Mai. Dann geh ich mit meiner Familie auf Urlaub. Letztes Jahr habe ich meine staatl. Trainer Ausbildung fertig gemacht. Heuer hab ich mehr Zeit um unser Film Projekt vorzubereiten.
Und dann gibt es natürlich noch das Training, das sind auch so vier Stunden pro Tag. Nebenbei teste ich auch die neuen Ski für meinen Sponsor Nordica, …. und so weiter. Es ist mir nie langweilig.
Skiing: Auch dir geben wir natürlich zum Abschluss noch die Möglichkeit deinen Gedanken freien Lauf zu lassen für Danksagungen oder sonstigem. The Stage is yours 😉
Stefan: Danke an meine Freunde die mich ständig unterstützen. Danke an meine Familie die dieses Leben mit leben. Danke an die Sponsoren die mir ständig Vertrauen mit dem was ich mache. Oft weiss ich ja nicht im Vorhinein was dabei rauskommt. Aber meist kann man es schon herzeigen.
Over and out, schönen Frühling wünsch ich allen!
Fotos by
Alozzam & Senar Wazacrew
LineHunters
freerideworldtour.com
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