Fotos: Dominik Hadwiger
Die Ausgangsperre in Deutschland und Österreich bleibt bis auf weiteres bestehen. Erst letze Woche wurde diese in Österreich erstmalig bis Ostermontag verlängert. Landsmann Fabio Studer hat sich aus diesem Grund ein Freeski-Workout ausgedacht, das ihn und hoffentlich auch euch während der Corona-Krise fit hält. Schließlich gilt bis auf weiteres: Balkon statt Berg!
Fabio Studer ist 33 Jahre alt und gebürtiger Österreicher. Im Interview verrät uns der sympathische Smith-Teamfahrer, wie er zum Skifahren gekommen ist, wie er sich während der momentanen Situation fit hält und auf was man als Skifahrer besonderen Wert bei einem Workout legen sollte.
Was fehlt dir am meisten in Quarantäne?
Da wir jetzt eigentlich noch Mitten in der Saison wären, fehlt mir das Skifahren extrem. Vor allem seh ich von Zuhause aus direkt auf die Berge, was es nicht einfacher macht. Aber wir müssen uns jetzt einfach alle zusammenreißen und gemeinsam an einem Strang ziehen und zuhause bleiben – denn nur so können wir hoffen, dass das ganze Übel bald ein Ende hat. Natürlich fehlen mir auch meine Freunde und das Beisammensein in der Öffentlichkeit, aber das müssen wir jetzt eben hinten anstellen.
Du machst aus der Not eine Tugend und trainierst nun per Home Workout. Was ist dir dabei besonders wichtig?
Durch gezieltes Training bekommt man gestärkte Muskeln und dazu eine korrekte Haltung, die das Skifahren erleichtert. Trainierte Muskeln bewahren vor Stürzen und schützen gleichzeitig Sehnen und Gelenke. Wer außerdem seine Ausdauer trainiert, sorgt dafür, dass er nicht sofort aus der Puste ist und nach zwei Abfahrten erst einmal eine Pause einlegen muss. Und zuletzt sinkt mit guter Trainingsvorbereitung die Anfälligkeit für einen Muskelkater. Deshalb trainiere ich den ganzen Körper und achte auch darauf, dass ich die Tiefenmuskulatur mit trainiere. Die Tiefenmuskulatur stützt besonders den Rumpf- und Beckenbereich und ist für die Stabilisation unserer Wirbelsäule verantwortlich. Die Tiefenmuskeln übernehmen sozusagen eine tragende Rolle. Umso wichtiger, auch sie zu trainieren.
Wie trainiert man die Tiefenmuskulatur?
Genau hier liegt das Problem, denn Tiefenmuskeln können nicht willkürlich gesteuert werden. Ihre Kontraktion erfolgt reflexartig. Daher ist das herkömmliche Krafttraining nicht geeignet. Am besten werden die tiefliegenden Muskeln herausgefordert, wenn man den Körper in einen instabilen Zustand bringt. Das geschieht etwa durch einen wackeligen Untergrund. Nun muss unsere Tiefenmuskulatur arbeiten, um den Körper in Balance zu halten. Dabei fixieren sie unsere Gelenke und die Wirbelsäule. Ein entsprechendes Training ermöglichen Gymnastikbälle, Balanceboards, Sling-Trainer und Co.
Wie lange sollte ein perfektes Workouts gehen?
Im Fitnessstudio trainiere ich normalerweise eine Stunde und auch zu Hause versuche ich das einzuhalten. Das muss aber jeder für sich selbst bestimmen.