Flurina und Andri Bieger hatten in der vergangenen Saison einiges vor. Doch wie so vieles, lief nicht alles nach Plan:
“Es sollte der beste Winter werden, dessen waren wir uns sicher. Im Februar waren die Prüfungen durch und dann stand nur noch Skifahren und Filmen auf dem Plan. Ideen für die Storyline unseres ersten Skifilmes entstanden bei den Uphills auf Mountainbike-Touren genug, jetzt fehlte nur noch der Schnee. Als wir die Story festlegten, konnten wir nicht ahnen, wie aktuell das Thema werden würde: Der Film sollte die Vorteile des Skifahrens im Homeresort Disentis hervorheben und zeigen, warum man nicht unbedingt weit reisen muss. Wir wollten auf SAC Hütten gehen und verschiedenste Locals interviewen.
Im Februar kam dann wenig Schnee in Schüben von 15cm mit Wind, sodass Couloirs in Liftnähe die beste Wahl für den ersten Filmtag waren. Erste Aufnahmen im Kasten – Crew happy. Danach warteten wir sehnsüchtig auf den nächsten Schneefall, da für Cliffs die Take-offs noch zu sharky waren. Dieser kam und mit ihm die Probleme: Am zweiten Filmtag vergass ich aus lauter Aufregung, meine Jackentasche zu schliessen, in der ich Remos Funkgerät verstaut hatte. In der Landung des ersten Cliffs des Tages verabschiedete sich dann der Funk und ich verbrachte den Rest des Morgens damit, mit dem zweiten Funk klingelnd meine Spur abzulaufen, bis ich das verlorene wiederfand. Als wir uns am dritten Filmtag am Morgen auf dem Bergbahnparkplatz trafen, musste Remo abbrechen, da ein Sturz in den letzten Tagen doch schwerere Folgen hatte als gedacht und er nicht in die Skischuhe kam. Dann folgten einige nächste Versuche, die ebenfalls scheiterten, da immer jemand der Gruppe krank war. Und schliesslich dann im März der Lockdown wegen Covid. Die Skigebiete waren zu, grosse Lines waren nicht mehr möglich, um kein Risiko auf sich zu nehmen und die Spitäler unnötig zu belasten. Auch die SAC Hütten waren geschlossen und treffen (z.B. für Interviews) konnte man niemanden mehr. Wir liessen uns trotzdem nicht unterkriegen und achteten darauf, nur flache Soul-riding-Skitouren zu unternehmen, um körperlich und mental gesund zu bleiben. Wir entschieden uns, mit dem, was wir hatten, etwas zu schneiden und uns für Lifestyle-Aufnahmen noch einmal auf einer Skitour zum Pizzo del Uomo zu treffen. Das Schneiden und Voiceover erfolgte dann im Sommer.
Alles in Allem hatten wir Ende Saison immerhin einige Filmsequenzen im Kasten, wenn auch bei weitem nicht von allen geplanten Spots. Obwohl im ganzen Projekt ein wenig der „Wurm“ drin war und wir nur 3 effektive Filmtage hatten, sind wir richtig happy mit dem Resultat, denn es motiviert, den eigenen Backyard neu zu entdecken und zu geniessen. Schlussendlich waren wir unendlich dankbar, dass wir trotz der Pandemie unsere Passion verfolgen konnten.”