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Rucksäcke

deuter Alproof 32 – ein Lawinenrucksack der neuen Generation im Test

deuter Rucksäcke stehen für Qualität und Innovation und das bereits seit vielen Jahren. Wir durften den neuen deuter Alproof 32 testen.

Der Rucksackspezialist erweitert damit in diesem Winter sein Produktportfolio und bringt gleich zwei neue Lawinenrucksäcke auf den Markt. Dabei vereinen sich der bekannte deuter Qualitätsanspruch an Tragekomfort, Material und Verarbeitung mit der zuverlässigen Schweizer Ingenieurskunst von Alpride und entstanden ist die Alproof Serie, eine neue Generation von Lawinenrucksäcken.

Wir alle kennen die Faszination von frischen Powderhängen, die ersten Skitourenspuren in technisch anspruchsvollem Terrain oder das Durchwandern weißer Traumlandschaften auf Schneeschuhen. Doch das Abenteuer fernab überfüllter Pisten inmitten der Natur bringt eben auch Gefahren mit sich.

Gerade die Naturgewalten wie Schneemassen und Lawinen spielen da eine große Rolle. Neben einer guten Vorbereitung ist gerade in steilerem Gelände das Risiko eines Lawinenabgangs sehr hoch. Wichtig ist es, sich mit solchen Gefahren schon frühzeitig auseinanderzusetzen, damit man sich im Notfall richtig verhält. Eine vollständige und zuverlässige Ausrüstung, wie Lawinensuchgerät (LVS), Schaufel und Sonde ist hier genauso essenziell wie ein Rucksack mit Lawinenairbag.

Dieser kann dazu beitragen, die Überlebenschancen im Unglücksfall zu erhöhen. Verschiedene Hersteller, verschiedene Systeme, verschiedene Vor- und Nachteile. Bei der großen Auswahl an Lawinenrucksäcken den am besten auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmten Rucksack zu finden, ist nicht leicht.

Mit der neuen TÜV Süd GS zertifizierten Alproof Serie setzt deuter neue Maßstäbe. Mit dem vollelektronischen Alpride E2 Lawinen- Airbag mit neuester Superkondensator-Technologie gehört das System zu den leichtesten elektronischen Systemen auf dem Markt. Auch niedrigere Temperaturen können dem Airbag-Auslöser nichts anhaben. Die extrem schnelle Auslösung mit hohem Druck ist nicht nur bei der Instandhaltung unschlagbar, sondern auch auf Reisen ein großer Vorteil gegenüber Kartuschen-Airbags oder Airbags mit Lithium-Ionen-Batterien.

Grund genug sich den deuter Alproof 35 mal genauer anzusehen und unter die Lupe zu nehmen.

Das Alpride E2 Lawinen-Airbag-System

Das Alpride E2 System ist der erste Lawinen-Airbag, der Superkondensatoren zum Antreiben des elektrischen Kompressor-Motors verwendet. In nur drei Sekunden bläst dieser den 162-Liter-Lawinen-Airbag auf. Selbst niedrigere Temperaturen können dem Kompressor nichts anhaben, sodass sie zwischen -30° C und +40° C die gleiche Leistung bringen. Während Akkus nach mehrmaligem Laden verschleißen, behalten die Superkondensatoren ihre Leistung. Sie können 500.000-mal aufgeladen werden und haben eine fast unbegrenzte Lebensdauer. Außerdem sind Superkondensatoren leichter als herkömmliche Akkus.

Das große LCD-Display ermöglicht die Überprüfung des Ladezustands der Superkondensatoren, des Stromzustands der AA-Batterien, des Zustands des Überdruckventils sowie den Status des Selbsttests und des USB-Anschlusses auf einen Blick. Der Status ist auch als Partnercheck von außen anhand von drei LEDs ablesbar.

Das tolle an dieser neuen Art der Superkondensatoren ist auch, dass man die Handhabung üben und trainieren kann, bevor es zum Ernstfall kommt. Es müssen keine teuren Gaskartuschen gekauft werden, sondern der Airbag kann nach dem Ablassen der Luft aus dem aufgeblasenen Airbag wieder verstaut und einsatzbereit gemacht werden.

Dank des strapazierfähigen, abriebfesten und wasserabweisenden Hauptmaterials erfüllt das PFC-freie Produkt nicht nur wichtige Umweltstandards, sondern setzt zudem mit einer hochwertigen Verarbeitung und robusten Trimms auf langlebige Nutzung und damit ein Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit.

Der erste Eindruck

Schon beim Auspacken des deuter Alproof fällt einem das geringe Gewicht auf. Selbst in unserer (großen) 32 Liter Version überzeugt der Lawinenrucksack durch sein geringes Eigengewicht, trotz des elektronischen Kompressors und dem eingepackten Airbag. Überzeugt hat uns auch das große Staufach, welches bei Airbag Rucksäcken gerne voll mit den technischen Gerätschaften des Auslösers belegt sind, bietet hier noch Platz für eine große Tagestour.

Das bekannte Alpine Rückensystem, mit den ergonomisch geformten Schulterträgern und der gepolsterten Hüftflosse mit Materialschlaufen bietet einen kompakten, körpernahen Sitz sowie hohen Tragekomfort und sorgt für eine angenehme Belüftung des Rückens.

Neben dem Hüftgurt und dem stufenlos verstellbaren Brustgurt verhindert vor allem auch die Beinschlaufe das Verrutschen des Rucksacks über den Kopf im Verschüttungsfall. Während des Tragens ist sie ohne Öffnen des Hüftgurtes einklippbar und erleichtert damit das Handling.

Wer mehr über den perfekten Sitz und die Anpassungsmöglichkeiten des Alproof wissen möchte, findet im folgenden Video alle weiteren Infos.

Die Aufteilung der Fächer

In dem vollständig aufklappbaren Hauptfach mit umlaufendem 3-Wege-Reißverschluss findet neben dem Superkondensator auch die Sicherheitsausrüstung in einem verstärkten, gut strukturierten Ausrüstungsfach ihren Platz und ist im Notfall schnell erreichbar.

Genug Platz für eine Tagestour.

Für eine sinnvolle Organisation der persönlichen Gegenstände sorgen zudem ein Wertsacheninnenfach mit Schlüsselclip und eine zweigeteilte Reißverschlusstasche oben am Rucksack, in der die Skibrille im mit Fleece gefütterten und die Materialschlaufen im ungefütterten Teil Platz finden. Und auch außen am Rucksack herrscht gute Ordnung dank der zwei separaten, abnehmbaren Befestigungsriemen. Sie dienen dazu Ski diagonal oder ein Snowboard frontal zu fixieren. Auch Pickel und Stöcke können dank spezieller Halterungen am Rucksack fest fixiert werden.

Der innovative, an der Front integrierte und abnehmbare Helmbeutel ist eine Netztasche mit multiplen Anwendungsmöglichkeiten. Zum einen als Helmhalterung – sowohl innerhalb der Netztasche als auch außerhalb – in dem der Beutel als Halterung selbst dient. Bei dieser Anwendungsvariante können andere Gegenstände wie nasse Kleidung zusätzlich im Beutel verstaut werden.

Der Innenraum bietet aufgrund seiner Größe (30 Liter in der SL-Version und 32 Liter) Platz für ein 3 Liter Trinksystem im Hauptfach, beherbergt zusätzlich ein separates Fach mit Organisation und Verstärkung für die essenzielle Sicherheitsausrüstung und ein Reißverschluss-Wertsachen-Innenfach. Seitliche Kompressionsriemen dienen der Stabilität und lassen sich individuell anpassen, je nachdem wie voll der Rucksack beladen ist und welche Fächer man belegt hat.

Die isolierten Schulterträger-Tunnel für den Trinkschlauch und die Möglichkeit, je nach persönlicher Präferenz den höhenverstellbaren Auslösegriff rechts oder links am Schulterträger zu platzieren, sind gut durchdachte Features, die uns bei deuter immer wieder begeistern. Vom Gewicht liegen wir bei der 32 Liter Ausführung bei 2.660 Gramm (Gewicht inkl. Airbag-System). Das kann sich wirklich sehen lassen und als kleine Belohnung für die Entwicklungsarbeit, den Erfindergeist und die technische Finesse erhielt deuter für den Alproof 32 den ISPO Award 2022 und Plus X Award.

Alpride E2 System aktivieren und auslösen

Bei dem deuter Alproof Lawinenrucksack gibt es zwei Möglichkeiten, die verbauten Superkondensatoren aufzuladen. Einmal über den USB-C-Anschluss (5V–3A) oder über zwei AA-Batterien. Wir haben uns für beide Varianten entschieden und neben den Batterien auch den USB-C-Anschluss angelegt, um das System so schnell wie möglich zu laden. Dank des Kabels kann man USB-kompatible Energiequelle wie Powerbank, Solar usw. aufladen, was gerade auf Mehrtagestouren hilfreich sein könnte. Der Ladevorgang dauert offiziell von 20 bis 40 Minuten (bei uns waren es ca. 30 Minuten). Wenn die Batterien eingesetzt sind und das Kabel verbunden ist, startet der Ladevorgang ohne die Batterien zu entleeren.

Die Batterien helfen das Alpride E2-System nach einer Fehlauslösung auf Tour wieder einsatzbereit zu machen. Sie reichen für drei Ladevorgänge des Systems. Es wird empfohlen, die Batterien danach auszutauschen. Auch unsere herkömmlichen Batterien waren nach dem ersten Auslösen nur noch halbvoll und somit sollte man nicht vergessen, diese regelmäßig zu checken.

Sobald der Airbag vollständig aufgeblasen ist, werden die Superkondensatoren automatisch über die zwei AA-Batterien (falls installiert) wieder aufgeladen.

Zum Aktivieren der Superkondensatoren muss man den Schalter am Gerät ausziehen, im Uhrzeigersinn drehen und für zwei Sekunden in Einschaltposition halten. Uns war anfangs nicht ganz klar, wie weit man drehen bzw herausziehen muss, aber beim richtigen Bedienen aktiviert sich das Gerät automatisch.

Das Alpride E2-System führt bei jedem Einschalten einen Autotest durch, um zu prüfen, ob Motor, Superkondensatoren und Elektronik einwandfrei funktionieren. Während dieses Selbsttests leuchten die drei LEDs chronologisch, um die Funktion der LEDs zu überprüfen. Wenn der Autotest erfolgreich war, ist das System betriebsbereit. Der Motor dreht sich ein zweites Mal und die grüne oder die orangefarbene LED blinkt je nach Ladestatus.

Das grüne Licht lässt sich auch gut von außen erkennen.

Zum Aktivieren des Airbags mit starkem Zug am Auslösegriff ziehen. Es benötigt jedoch keinen sehr starken Zug und der Airbag wird in drei bis fünf Sekunden mit hohem Druck durch den elektrischen Kompressor-Motor aufgeblasen. Anders als bei den mit Kartuschen geladenen Lawinenrucksäcken muss man keine Angst vor dem explosionsartigen Aufblasen des Airbags haben.

Sobald er vollständig aufgeblasen ist, werden die Superkondensatoren automatisch über die zwei AA-Batterien (falls installiert) wieder aufgeladen. Der Kompressor ist sechs Sekunden in Betrieb, bevor er sich ausschaltet.

Danach kann man ganz einfach den Sicherheitsdeckel des Ablassknopfes öffnen und den orangenen Knopf drücken um den Airbag komplett zu entleeren.

Wenn der Airbag entleert ist, schließt sich der Sicherheitsdeckel automatisch mit Hilfe von Federn.

Beim Zusammenfalten des Airbags ist das Faltschema exakt zu befolgen. Hierbei legt man erst die Seiten zusammen und faltet dann von oben nach unten in das Fach hinein. Unsachgemäßes Zusammenfalten verhindert das Öffnen des Airbags, kann zu einer Fehlfunktion führen und den Lawinenrucksack beschädigen.

Daher: Airbag nicht verdrehen, Haken nicht überkreuzen, Airbag nicht einrollen und Airbag Tasche nicht blockieren.

Fazit

Ein Lawinenrucksack kann Leben retten – deshalb sollte man sich eine Anschaffung gut überlegen. Dank dieser neuen Generation ist das Handling und auch die Kosten für eine rettende Auslösung des Airbags wesentlich einfacher und günstiger geworden. Auch wenn der Deuter Alproof 32 Lawinenrucksack mit einem saftigen UVP von 1299,95 € ziemlich teuer erscheint, ist die Langlebigkeit und die Zuverlässigkeit des Alpride E2 System sicher das Maß der Dinge. Was den Lawinenrucksack an sich angeht, hat deuter hier sicher eine nahezu perfekte Kombination aus Haltbarkeit und technischer Versiertheit geschaffen. Somit kann der deuter Alproof 32 auch perfekt auf kleineren Touren genutzt werden, denn er lässt sich perfekt an den Körper anpassen. Die Bedienung des Auslösesystems ist einfach und selbsterklärend und laut Hersteller auch bei sehr niedrigen Temperaturen zuverlässig. Auch wenn wir den deuter nur bei durchschnittlich kalten Temperaturen prüfen konnten, gibt es von uns einen Daumen hoch und eine klare Kaufempfehlung.

Die Fakten im Überblick:

Name: deuter Alproof 32
Gewicht:
2660 g
Gewicht ohne Airbag System: 1520 g
Volumen: 32 Liter
Maße: 55 / 32 / 22 (H x B x T) cm
Rückenlänge: 44 – 54 cm
Körpergröße: 170 – 195 cm

Mehr Infos dazu gibt es hier: www.deuter.com

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