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Sandra Lahnsteiner Interview über ihren Film „SHADES OF WINTER“

http://mpora.de/videos/AAdk5u93r4ji

PHOTO CREDIT MUST BE ON IMAGESSchön langsam schleicht sich bei dir die Routine ein, der dritte Skifilm den du als verantwortliche Produzentin auf die Welt gebracht hast ist fertig. Wird’s immer leichter oder steigen parallel deine persönlichen Anforderungen, die es wiederum anstrengender machen? 

Ich würde nicht sagen dass es leichter wird mit einem Folgeprojekt, dazu bin ich zum einen selber zu ehrgeizig, zum anderen wachsen auch die Ansprüche von Sponsoren und Publikum. Freeskiing ist eine Sportart die sich ständig weiter entwickelt und somit werden natürlich auch die Ansprüche an einen coolen Skifilm gesteigert. Und bei Mädels wird ja ohnehin zweimal hingeschaut, oder? J Aber ich denke ich hab mir mit meinen Filmen ein gewisses Maß an Vertrauen von Sponsoren und Athleten erarbeitet welches mich in meiner zukünftigen Arbeit natürlich unterstützt.

Erleichternd für das Gesamtprojekt wirken sich aber mit Sicherheit die verbesserten Kontakte in die Filmszene aus. So war Mathias Bergmann mit dem ich seit 2009 immer wieder für gemeinsame Projekte gefilmt hab bei beiden großen Trips (Japan und Alaska) als Kameramann mit dabei. Wir verstehen uns super. Mit Mario Feil aus Rosenheim konnte ich einen ambitionierten Filmemacher für den Film gewinnen. Ihr dürft euch freuen!

© Fischer Sports GmbH

Das Thema in SHADES OF WINTER beleuchtet alle Bereiche des weiblichen Freeskiing, mit Schwerpunkt natürlich auf Freeriding. Wie hast du das geschafft so viele Athletinnen für den Film zu gewinnen. Sehen wir wirklich von all den Athletinnen die namentlich angeführt sind etwas?

Es war mein Ziel möglichst alle Facetten die der weibliche Freeskisport bietet in dem Film zu zeigen – vom Backcountry Powder in Japan in die vielfältigen Alpen, vom Freestyle zu Big Mountain Lines in Alaska – deswegen auch der Titel “Shades of Winter”.

Skifahren verbindet und ich bin dankbar dass ich aus meinen Trips der letzten Jahre viele tolle Freundschaften mit Athletinnen aus der ganzen Welt mitnehmen konnte. Und Freundschaften sind nun mal die perfekte Basis um auch gemeinsam auf Trips zu gehen – so wie bei mir eben heuer Japan und Alaska.

Bildschirmfoto 2013-12-13 um 12.58.42

Dass mit den Nine Queens 2013 auch die besten Freestylerinnen mit in “Shade of Winter” dabei sind hab ich Nico Zacek zu verdanken, der mich mit dem kompletten Footage seines prestigeträchtigen Events unterstützt. Ich war selber einen Tag dabei und es war toll die Freestyle Mädels kennen zu lernen die in unglaublich beeindruckender Manier durch und über ihr “Schloss” gesprungen sind.

Daraus ergibt sich die tolle internationale Besetzungsliste für “Shades of Winter”.

Während viele der anderen Skifilmproduktionen an aufwändigen Sidestories basteln oder einen Handlungsfaden verfolgen scheint es in eurem Film rein ums Skifahren zu gehen. Ist das so?

Nach dem Girls Ski Movie “As We Are” 2010, der den gemeinsamen Roadtrip durch die Alpen und Freundschaften als Handlung hatte, war “Shukran Morocco 2012” ja ein Skifilm im Dokumentarstil der eine Story über einen unglaublich beeindruckenden schönen Trip erzählt hat und letztendlich die Skiaction selber in den Hintergrund gestellt hat.

Für mich war absolut klar dass, sollte ich noch einmal einen Film machen das Skifahren definitiv im Vordergrund stehen muss, auch weil ich mich selber dabei am wohlsten fühle, ich ja immer noch mehr Athletin als Filmproduzentin bin und die Herausforderung am Berg liebe.

Mir war wichtig die Leidenschaft für das Freeskiing und den Spaß den ich bzw. den wir alle am Berg erleben möglichst authentisch rüber zu bringen, ohne große Story, dafür mit ausdrucksstarkem Footage. Und jeder Part an sich bringt ja eine kleine Story mit.

Ziel war einfach einen hochkarätigen internationalen “all female skimovie” zu machen der alle Facetten des Freeskiings abdeckt.

Neben dem spannenden Winter 2013 in den Alpen wart ihr auch in Übersee shredden. Wie lassen sich der Powder in Alaska mit dem in Japan vergleichen?

Big Mountain Skiiing in Alaska –  Treeskiing in Japan – unterschiedlicher könnts wohl kaum sein.  Während wir in Japan an den Tagen an denen es richtig fett geschneit hat übers ganze Gesicht grinsten bedeutete Schneefall in Haines “it’s a Downday” und erstmal warten auf Sonne.

Skifahren in Japan ist für mich FUN pur und absolut “freeminding freeskiing”, einfach weil du dir beim Treeskiing im tiefen Japanpowder quasi keine Gedanken über Konsequenzen machen musst. Alaska hingegen ist DIE Herausforderung; Sluff Management, steile exponierte Faces, Spines – nicht nur skifahrerisch sondern auch mental waren wir in Alaska gefordert und du musst von dem überzeugt sein was du tust und dir vertrauen können. Auch ist hier das Material entscheidend, das du trägst. Zum Beispiel unsere uvex-ggl100-Skigoggles, die nie beschlugen, auch nicht bei extremsten Bedingungen. Und mein hlmt5-Helm gab mir grundsätzlich ein gutes unglaublich sicheres Gefühl, das ich echt nicht mehr missen möchte, vor allem nicht in diesem extremen Gelände.. Ich habe immer davon geträumt in Alaska Ski zu fahren. Haines war absolut mein persönliches Highlight, ich bin nie zuvor steilere und exponiertere aber gleichzeitig schönere Lines gefahren. Skifahren in Alaska war für mich etwas ganz Spezielles! 

PHOTO CREDIT MUST BE ON IMAGES

 

“You never feel ready for Alaska until you are there, then you have to be ready!”

Alaska ist doch die volle Wetterlotterie. Wie lange ward ihr dort und an wievielten Tagen konntet ihr fliegen?

Nach der Anreise aus Europa und unserer Fahrt durch das Kanadische Yukon-Territorium empfing uns Haines mit strahlendem Sonnenschein und einem beindruckenden Bergpanorama und wir waren natürlich gleich super motiviert möglichst bald in den Heli zu steigen um die Berge aus der Nähe zu sehen und Ski zu fahren.

Doch unsere Geduld wurde vorerst ein wenig auf die Probe gestellt, die ersten sechs “Downdays” Tage verbrachten wir teils in Skibekleidung im sogenannten “aggressive standby-modus am Heliport, teils entspannt in unserer legendären Unterkunft, der “Funny Farm”, oder beim Erkunden von Alaska’s Wildlife im Zoo bzw. bei ausgedehnten Laufrunden (die wir dann einstellen mussten da die Bären aus ihrem Winterschlaf erwacht sind).

Ein Tief lagerte in der Chilkat Mountain Range bis zu zwei Meter Neuschnee ab und sorgte für einen totalen Reset. Aber unsere Geduld wurde belohnt denn es folgte das angeblich beste und stabilste Wetterfenster des Winters und wir konnten gleich vier Tage hintereinander fliegen. Das kurze Zwischentief im Anschluss kam uns genau recht um uns vor allem mental von der Anspannung der letzten Tage zu erholen bevor wir vier Tage später erneut zum Filmen in den Heli stiegen. Wir beendeten den Trip sogar mit einigen schönen Runs ohne Kamera, Genuss pur. Haines hat unsere Erwartungen die wir bewusst niedrig gehalten hatten um nicht enttäuscht zu werden, definitiv übertroffen, wir hatten in diesen knapp drei Wochen einfach unheimliches Glück mit den Bedingungen und haben Haines bei Sonnenschein verlassen. (“jaja, wenn Engel reisen….”)

Erzähle uns bitte was du beruflich sonst noch so machst!

Bis Ende April konzentriere ich mich fast ausschließlich auf das Freeriden und meine Filmtrips. Das restliche Jahr bin ich nach wie vor als Konditions- und Mentaltrainerin in der Skihotelfachschule bzw. selbstständig (u.a. mit Anna Fenninger) tätig. Außerdem kümmere ich mich um das Teammanagement des Freerideteams meines Skisponsors.

Wie schaut es aus für den kommenden Winter, schon Pläne für den nächsten Film?

Schau ma mal dann seh ma scho´!

 

 

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