Vergangene Woche hat sich die U.S. Ski and Snowboard Association (USSA) im Rahmen einer Tagung der FIS im spanischen Barcelona für die Hinzufügung von Big Air ins olympische Programm stark gemacht. Noch ist man zwar noch relativ weit von einer finalen Entscheidung entfernt, doch es wurde wohl sehr positiv aufgenommen. Der Präsident der FIS, Gian Franco Kasper, hat zumindest bereits zugesagt, dem IOC neben ein paar anderen Sportarten auch Big Air für die kommenden Spiele zu empfehlen. Bis er das tun kann, muss allerdings erst IOC Präsident Thomas Bach seine „Agenda 2020“ finalisieren. In dieser wird er seinen Masterplan für die zukünftigen Spiele präsentieren, das soll wohl gegen Ende diesen Jahres zum Abschluss kommen.

Grundsätzlich wäre Big Air sicherlich eine Bereicherung für das olympische Programm, noch dazu wäre es ohne größeren Aufwand realisierbar. Ob es eine Bereicherung für den Sport Freeskiing an sich ist, sei dahingestellt. Um einen standardgemässen Qualifikationsverlauf gewährleisten zu können, müssten selbstverständlich wieder zusätzliche World Cups in den eh schon prall gefüllten Event-Kalender gepresst werden. Durch die unvermeidbaren Überschneidungen müsste so mancher Core-Event wieder auf namhafte Fahrer verzichten, die sie aber eigentlich brauchen würden, um ihre Veranstaltung auch lukrativ zu machen.

Wer mal genauer nachdenkt, wie viele City Big Airs gab es beispielsweise noch vor ein paar Jahren im Vergleich zu Heute? Wir wissen es auch nicht, aber es werden immer weniger. Mit ein Grund dafür sind sicherlich die monotonen Finals. Ganz früher war es der cork 900 tail, schon bald danach folgte der switch 1080 mute und in den letzten Jahren war es der dub cork 10. Es mag möglicherweise auch andere Gründe geben, aber man sollte es eben auch in seinen Gedankengang miteinbeziehen, ob es gut ist Big Air olympisch zu machen.

Zusätzlich könnte es die gesamte Szene noch ein Stück weiter auseinanderreissen. Schon jetzt gibt es nur mehr eine Hand voll Fahrer, die auf top Niveau sowohl im Slopestyle als auch in der Halfpipe vorne mitfahren können. Wird es in Zukunft auch die reinen Big Air Fahrer geben, welche sich einen Triple nach dem anderen aneignen? Nun, natürlich gibt es bei den alpinen auch nur wenige die alle Disziplinen fahren, aber dort sind es mindestens derer zwei wo Felix Neureuther, Marcel Hirscher und Co. ganz vorne mitmischen.

Bei der Frage nach der Spannung könnte man ebenfalls noch ein Fragezeichen setzen. Der Normalozuschauer der olympischen Spiele kennt die Sprünge wahrscheinlich eh nicht auseinander, aber auch für uns kann es kaum von Interesse sein, immer wieder die 2-3 gleichen Sprünge zu sehen. Falls Big Air olympisch werden sollte, sollte das Format gründlich bedacht werden. Wie das aussehen könnte ist schwierig zu beantworten, aber mindestens ein Style Sprung und diverse verschieden Techniksprünge sollten auf irgendeine Art und Weise gezeigt werden müssen. Ihr habt eine Idee für ein gutes Format? Dann ab damit in die Comment Box unter dem Artikel!

Zu guter letzt sollte gesagt werden, wenn das ganze sorgfältig durchdacht und mit dem richtigen Format versehen werden wird, kann Big Air sicherlich ein unterhaltsames Highlight im olympischen Programm darstellen. So ein Finale unter Flutlicht hat schon was!

Jetzt seid ihr aber nochmal gefragt, wie steht ihr grundsätzlich zu diesem Sachverhalt.

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