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Snowpark Crown Woods Rider: Vincent Frey Credit: snowparkfinder.com

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Was ist los mit Freeskiing in Deutschland?

Freeskiing nimmt eine immer größere Rolle im Wintersport ein, doch die Entwicklung, die in Deutschland mit Freeskiing stattfindet, ist kontrovers.

Ein Kommentar über die Gedanken des Autors.

Keystone, Mammoth, Breckenridge, Park City, Bear Mountain, Laax, Mayrhofen, Flachauwinkel, Stubai, Livigno, Seiser Alm und der Snowpark Montafon sind nur einige Beispiele für Snowparks, die Herzen höher schlagen lassen. Laax hat die längste Superpipe der Welt und eine Kickerline in olympischer Größe. Flachauwinkel und Stubai haben ebenfalls einzigartige Kickerlines. Livigno investiert dauerhaft und viel in seinen Park und wird die nächsten Jahre enorm wachsen. Und was ist in Deutschland?

Absolut Park Flachauwinkel Overview credit: Absolut Park
Absolut Park Flachauwinkel Overview credit: Absolut Park

 

Snowpark Crown Woods Rider: Vincent Frey Credit: snowparkfinder.com
Snowpark Crown Woods Rider: Vincent Frey Credit: snowparkfinder.com

Traurig aber wahr, in Deutschland geht gar nichts mehr! Spontan fallen mir 4 Snowparks ein, die es hier noch gibt: Snowpark Grasgehren – das Snowboard Jib-Mekka, The Station Nesselwang – Red Bulls Hood Snowpark für Snowboarder, der Core-Snowpark namens Crown Woods in Pfronten und der Snowpark am Feldberg mit Mini Cooper als Sponsor. Es sind keineswegs schlechte Snowparks, gerade Grasgehren macht auch als Freeskier Spaß, der Crown Woods Park in Pfronten hat richtig fette, kreative Obstacles, Feldberg bietet allen Ridinglevels eine Alternative zum Pistenfahren und auch der Snowpark Nesselwang konnte mit Red Bulls Hilfe wachsen und fette Jibs bieten, aber was bringt uns das?

Zuerst einmal finde ich es Hammer, dass es die Core Parks Grasgehren und Crown Woods gibt, aber bereits der Feldberg und der Snowpark in Nesselwang sind diskutabel. Warum? In beiden Parks gibt es Obstacles, die unnötiges Geld kosten, das an anderen Stellen besser investiert gewesen wäre. Denn was bringt uns eine Art Rail/Box in Form des Mini Cooper Logos oder eine Wall in Hood Optik, die oben mit Kunstgras bedeckt ist, sodass mann nicht einmal darauf sliden kann? Von der Schneesicherheit der beiden Gebiete abgesehen…

Aber nun gut, wenigstens gibt es dort Parks und die Bergbahnen und Sponsoren  investieren…
Freeskiing wurde olympisch, es gibt nun dank Freeski Germany eine organisierte Szene mit Coaches, verschiedenen Kader. Die Trainingsmöglichkeiten aber werden immer weniger. Was ist mit dem Fellhornpark? 2013 abgeschafft, nachdem sie im Vorjahr noch tausende Euro in einen fetten Kicker für Freeski Germany investiert hatten. Dies war ein erster Schritt in die richtige Richtung, bevor der Rückzieher kam. Anstelle des weit über die Grenzen hinaus bekannten Fellhornparks gibt es nun eine Funslope. Was ist mit dem Zugspitzpark? Das legendäre Spring in the Park Camp? Abgeschafft! Die ehemalige Superpipe am Nebelhorn? Nach zwei Jahren abgeschafft! Wo sollen unsere Nachwuchsathleten trainieren? Warum war Sabrina Cakmakli als einzige Deutsche bei den olympischen Spielen in der Disziplin Halfpipe? Und warum ziehen so viele deutsche Ausnahmetalente nach Österreich? Klingelts?

 

 

Die längste Superpipe der Welt im Snowpark Laax.
Die längste Superpipe der Welt im Snowpark Laax.

Ich verstehe voll und ganz, dass die Touristen den Skigebieten das Geld bringen und dass Skigebiete Unternehmen sind, die wirtschaftlich agieren müssen. Doch warum sehen sie in der immer weiter wachsenden Freeskiszene kein Potenzial für Einnahmen? Freeskiing ist OLYMPISCH, bekommt vom Deutschen Skiverband Zuschüsse und wir haben in Deutschland mit Bene Mayr, Sebi Geiger, Florian Preuss, Lukas Joas und der besten Freeskierin der Welt, Lisa Zimmermann, einige Aushängeschilder mit ausreichend Potenzial! Die Massenmedien schenken dem Freeskiing ebenfalls seit geraumer Zeit zunehmend mehr Aufmerksamkeit.

Trotzdem scheuen die Skigebiete Kosten und Mühen, dieser Szene, welche wächst und gedeiht, eine gute Plattform zu bieten! Ich habe keine Ahnung warum, aber vielleicht liegt es auch an überteuerten Snowparkdienstleistern, die in meinen Augen die Parks meist mit zu viel „Schnickschnack“ ausstatten. Oder liegt es eventuell an den fehlenden Kenntnissen bezüglich der Wünsche und Bedürfnisse aus der Szene?

Ich denke jedenfalls, dass die deutschen Skigebiete mit den richtigen Leuten an Board, die sich auskennen, einige Kosten beim Bau eines guten Parks sparen könnten und somit für Freeski Germany und die gesamte Szene einen Hotspot schaffen würden. Dass sich das Ganze lohnen kann, wird wohl am Beispiel Laax mit mittlerweile insgesamt 4 Parks mehr als deutlich. Doch bevor ein Snowpark rentabel wird, ist er in Deutschland schon wieder abgeschafft und dann waren die Investitionen tatsächlich umsonst. Geduld wäre gefragt.

Wir können nur an die deutschen Skigebiete appellieren: Traut euch, mit der richtigen Planung, den richtigen Leuten und Partnern, wird es sich lohnen…

…und uns bei den letzten, noch bestehenden Parks wie dem Snowpark Grasgehren, Snowpark Crown Woods am Breitenberg in Pfronten, dem Red Bull The Station Park in Nesselwang, dem Mini Snowpark am Feldberg und den wenigen, weiteren Parks bedanken!

UND CONTESTS?

Tja, auch die gibt es nicht mehr. Nach der Abschaffung der Wir Schanzen Tour in diesem Jahr, gibt es in Deutschland nur noch den Stop der Q Parks Freeski Tour am Feldberg. Der Verlust der Wir Schanzen Tour schmerzt, es waren immer entspannte Contests in cooler Atmosphäre, die der Nachwuchs gebraucht hat. Aber nicht nur die Contests in den Skigebieten haben es schwer. Railbattles, die eine weitaus höhere Medienpräsenz, wie herkömmliche Contests genießen, werden ebenfalls nicht mehr veranstaltet. Railbattles würden darüber hinaus die Möglichkeit bieten, Zuschauer, die nicht mit dem Sport verbunden sind, zu animieren, da es ein besonderes Spektakel ist und man dazu nicht einmal in ein Skigebiet reisen muss. Die letzten Railjams, die es gab, nachdem das legändere Pow Wow Battle abgeschafft wurde, waren im Jahr 2013 der Blue Tomato Railjam in München und im Jahr 2014 die Next Level Winter Games in Freising.

Die deutschen Meisterschaften im Freeskiing finden übrigens auch nicht regelmäßig und bisher noch nie auf deutschem Boden, statt. Da wären wir wieder beim Thema Snowparks in Deutschland…

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