Was sich gestern bereits angedeutet hatte, wurde heute im Falle des Team Americas beim Swatch Skiers Cup 2015 zur bitteren Wahrheit. War man beim gestrigen Backcountry Slopestyle noch mit 10:8 in Lauerposition, mussten sie sich nach dem Big Mountain Day Heute am Ende mit 20:16 gegen das Team um Captain Julien Regnier geschlagen geben. Einen Grund die Köpfe hängen zu lassen gibt es aber auf gar keinen Fall, denn mit den erbrachten Leistungen können Sie später definitiv erhobenen Hauptes auf der Afterparty Einlaufen. In der Gesamtwertung haben mit diesem Triumpf jetzt auch wieder die Euro Jungs die Führung übernommen, nach fünf Ausgaben steht es nun nämlich 3:2.
Alles begann früh am Morgen, besser gesagt extrem früh. Um 5:15 Morgens hieß es parat zu stehen um, sich auf dem Weg in das zwei Stunden entfernte Zinal zu machen, wo traditionell der Big Mountain Day ausgetragen wird. Erneute zwei Stunden später waren alle Rider und ein paar ausgewählte Medien am nur per Heli erreichbaren Contest-Face angekommen und es konnte schliesslich los gehen.
Eins noch vorweg, da weder Sven Kühnle noch Richard Permin aufgrund ihrer gestern erlittenen Verletzungen antreten konnten, wurden sie durch Kaj Zackrisson und Nicolas Salencon ersetzt.
Runde 1:
Auffällig waren auf jeden Fall die Leistungen von Sverrelili Liliequist, Kay Zackrisson, Loïc Collomb-Patton und Sam Anthamatten, die sich sichtlich wohl auf dem anspruchsvollen Face fühlten und souverän die Punkte für ihr Team einfuhren. Bei dem Amis überzeugten Seth Morrison, Tanner Rainville und Rory Bushfield, die in gekonnter Manier den Ausgang des Events noch für eine Weile offen hielten.
Runde 2:
Diese startete mit dem wohl besten Run des Tages in Person von Seth Morrison. Er wählte nicht nur die vielleicht technischste Line, sondern stompte auch noch zwei massive Backflips, die ihr euch im Highlight Edit auf jeden Fall reinziehen müsst.
Als Team Americas gegen Mitte der zweiten Runde drei Battles in Folge gewann, kam nochmals so etwas wie Spannung auf. Im vorletzten Aufeinandertreffen hätte sich allerdings Rory Bushfield gegen Loïc-Collomb Patton durchsetzen müssen, damit Dana Flahr in der letzten Runde noch ein Unentschieden hätte retten können. Doch er stürzte bei einem enormen Sideflip und die Sache war durch. Im letzten Duell ging es folglich um nichts mehr und Sverre fuhr gemeinsam mit Dana ins Ziel. Den Judges schien dabei Sverre ein wenig besser gefallen zu haben und der letzte Punkt sowie der finale Sieg gingen folglich verdient an Team Europe.
Zusammenfassend lässt sich sagen, der Swatch Skiers Cup war wieder einmal ein voller Erfolg und repräsentiert Freeskiing auf eine Art und Weise, wie es wohl wenn überhaupt nur wenige schaffen. Es macht selbst als Außenstehender einfach richtig Spaß den Fahrern zuzuschauen, wie sie an einer Taktik tüfteln und sich nach jedem Fahrer freuen und Feedback nach oben Funken. Dabei entsteht ein offensichtliches Gemeinschaftsgefühl, welches die Jungs sicherlich auch zu diesen sensationellen Leistungen bewegt. Freeskiing an sich ist ja von der reinen Definition eigentlich kein Einzel- bzw. Wettkampfsport, doch beim Format des Swatch Skiers Cup wird es wohl nahe an der Perfektion realisiert. Kein Stress aufgrund eines Wettkampffensters von einer Woche, keine direkten Vorgaben was man genau eigentlich performen soll, die Leistung des Einzelnen ist am Ende nicht ausschlaggebend und es Bedarf eines allumfassenden Skikönnens einer gesamten Gruppe aus Freunden, um am Ende Erfolg zu haben.
Auch wenn alles der Wahrheit entspricht, jetzt wurde genug Lob abgelassen. Als nächstes lassen wir es noch gehörig auf der Afterparty krachen, bevor es wieder zurück in die Heimat geht. Um hier nun auch zu einem Ende zu gelangen, gilt es nur noch Danke zu sagen, vor allem an Swatch, aber auch alle anderen, die bei der Durchführung des Skiers Cup beteiligt waren. Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe im kommenden Jahr, Peace out!
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