Seit Bestehen unseres Mags ist Sven Kueenle Teil der Szene und ist mit ihr ge- wachsen. Angefangen als Freestyler hat er sich in den letzten zehn Jahren zu einem absoluten Allrounder entwickelt. Höchste Zeit für ein aktuelles Interview mit der deutschen „Legende“.
Das letzte Mal hatten wir dich vor gut neun Jahren im großen Interview. Damals ging deine Karriere erst richtig los. Wie erinnerst du dich heute an diese Zeit? Wünschst du dir die good ol’ days zurück?
Ja, good ol’ days, das waren sie sprichwörtlich und ich erinnere mich sehr gerne an diese Zeit zurück. Damals hörte ich erstmals von einem sozialen Netzwerk namens Facebook, Tanner Hall gewann zwei weitere X-Games-Medaillen und ich kaufte mir im gleichen Jahr mein erstes Snowmobile, um mit J.P. Auclair, Anthony Boronowski, Pep Fujas, Chris Benchetler und Julien Regnier für PBP zu shooten. Ich fand
mich plötzlich mit all meinen Freeski-Heroes am Berg und durfte mit ihnen unseren Sport erleben. Es war ein perfektes Timing, weil Freeskiing im Mainstream noch nicht existierte und ich somit die Entwicklung von Anfang an erleben durfte.
Deine Wurzeln liegen ja im Freestyle. Wolltest du also mit deinem Vorhaben, dich für Olympia zu qualifizieren, zu diesen zurück? Letztlich hat’s ja nicht ganz geklappt. Ausreden bitte…
Na ja, mein Vorhaben, mich für Olympia in der Halfpipe zu qualifizieren, entwickelte sich erst recht spät. Um genau zu sein, wurde die Idee im April 2013 geboren, als ich mit Bene Mayr und „Bundestrainer“ Thomas Hlawitschka für Legs of Steel in Kanada unterwegs war. Da es in Deutschland damals keine Pipe-Rider gab, eröffnete sich ohne Konkurrenz im eigenen Land eine Chance, an den Spielen teilzunehmen. Großartige Idee! Als ich mir am nächsten Morgen die letzten X-Games-Runs etwas genauer angeschaut hatte, bekam meine Euphorie einen ersten Dämpfer. Da mein letzter Pipe-Run ungefähr sieben Jahre zurücklag, wurde mir klar, dass ich mich keiner leichten Aufgabe gestellt hatte. Über den Sommer hab ich deshalb intensiv auf Trampolins und Wasserschanzen trainiert, bis ich Ende Juli nach Neuseeland flog. Dort habe ich mir beim Trainings-Run während des World Cup in der eisigen Pipe auch gleich die Rippen angebrochen und musste später meinen Quali-Run unter Schmerzen abbrechen. Mir blieben nur noch zwei Chancen, um mit zwei Top-15-Platzierungen das Ticket für Olympia zu lösen. Doch schon in Calgary wurde das Kapitel Halfpipe mit Rang 28 beendet. Letztendlich war es jedoch eine wirklich super Erfahrung, sich dieser Herausforderung zu stellen und mit den weltbesten Pipe-Ridern um die Welt zu tingeln.
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