DIe Horrornachricht über den inzwischen Bestätigten Tod von JP Auclair und Andreas Fransson schockierte diese Woche die gesamte Skiwelt.
Zwei der einflussreichsten Persönlichkeiten der Freeskiszene waren am vergangenen Montag bei einem Lawinenabgang in Patagonien ums Leben gekommen. Jp Auclair und Andreas Fransson waren gemeinsam mit dem schwedischen Filmer Bjarne Salen und Photographen Daniel Ronnback nach Südamerika gereist, um für ihre erste gemeinsame Webisode namens Apogee Skiing zu shooten. JP, einer der Erfinder des Newschool Skiings, hatte über die letzten Jahre einiges an Erfahrung angereichert und sogar bereits vor knapp 10 Jahren die Ausbildung zum Heliguide in Alaska genossen. Andreas Fransson ist als Wahl-Local in Chamonix und in der gesamten Extreme Skiing Szene seit Jahren für seine Erfahrung im Hochgebirge bekannt. Nun wollten die beiden ihr Traumprojekt Apogee Skiing in welchem sie ihren geliebten Sport in extrem abgelegenen Bergenlandschaften ausüben endlich verwirklichen.
Doch Montag Mittag schlug das Schicksal grausam zu. Jp Aulclair und Andreas Fransson waren gerade im Aufstieg in einem Couloir auf der Nordseite des Monte San Lorenzo als sie von einer Lawine erfasst, 700 Meter weit mitgerissen und auf den nördlich gelegenen Gletscher gespült wurden. Dieser Ort ist so abgelegen, dass ein Großteil der Vermissten Tourengeher nie geborgen werden konnten.
Ein Satellitenbild vom Monte San Lorenzo, auch bekannt als Cerro Cochrane, von der Südansicht. Die Lawine löste sich auf der Nordseite hinter dem Gipfel. Die lange Schattenflanke trennt Chile (links) von Argentien.
Photo via Wikipedia.
Ein argentinischer Polizeihubschrauber konnte nach einem zweistündigen Flug die Körper er beiden aus der Luft sichten. Unseren informationen zu folge läuft die Bergung der Körper, wenn auch langsam. Was genau der Grund ist, wieso eine Bergung per Hubschrauber nicht möglich ist, ist uns bisweilen nicht bekannt.
Der Monte San Lorenzo liegt etwa 1600 km südlich der beliebten Anden-Skigebiete, San Carlos de Bariloche.
Bild: Google Maps
ANDREAS FRANSSON & JP AUCLAIR in CHAMONIX
Die Ikone
JP Auclair hatte seit seiner Jugend soviel für Freeskiing und seine Entwicklung getan wie kaum ein Zweiter; einer der kreativsten Köpfe die wir je kennenlernen durften. Jp hinterlässt einen Sohn, der mehr als stolz auf seinen Vater sein kann und wird.
Jp war nicht nur Jahre lang DER Pionier des Parkskiings. Er war begnadeter Steep-Skier, Filmemacher, höchst kreativer Produktentwickler als Co-Founder von Armada und pushte unseren Sport immer in die richtige Richtung.
Er war und ist das Vorbild der Vorbilder!
JP Auclair´s bahnbrechendes Street Segment aus ALL.I.CAN
JP´s Kreativität schien grenzenlos und wirkte mehr als inspirierend für alle Menschen die ihm über die Jahre begegnet sind.
ANdreas Fransson: A SKIER, AND PHILOSOPHER, OF HIS OWN CLASS
Bekannt als äußerst kompetenter, berechneter und demütiger Skifahrer definierte Andreas Fransson die Art des technischen Skifahrens in „no-fall lines“ neu. Er durchbrach die Grenzen des ehemals als menschlich Möglichem geltenden. In seinen Geschichten, Gedanken und Philosophien zeigte er eine Art von Achtsamkeit und Rücksichtnahme wie sie bei heutigen Ski-Heroes nur ganz selten zu erleben ist. In seiner Geschichte „The End“ schreibt Andreas auf seiner Website, AndreasFransson.se:
„Back then [as a child] I was stuck in the fully conceptualized way of thinking where I drew a line between myself and the others – the people who realized their dreams. My grand intent was, luckily, to smash all walls and limits I could possibly find – but still I drew a line in between them, the people who, in my world were free, and myself. I think I gave them mystical powers of strength as well as physical, mental and economical standards.
Fifteen years later I know from my own experience that the people I used to look up to where not really stronger than anyone else – they had just been following their dreams.
Where to?
Before I would have said the end, but nowadays the end mean something completely different to me and now I’m satisfied saying that they have just taken their dreams a little bit further than the normal, met their fear a little bit more than the average person.
The end means something completely different to me now. I have so many of my friends who have taken their quests to the end that society calls death, that I sometimes have a hard time appreciating the value of “taking something to its end” and to give it the right proportions.
I’m not even sure I believe in the normal concepts of life and death any more. What’s what, and which is which, and which is that? I have visited many worlds and from some vantage points, what we keep as things important and serious just seem like a game of sticks and stones between kids.“
Andreas (links) mit dem französischen Steep Skiing Pionier und Guide Stephane „Fan Fan“ Dan.
Photo via Facebook.
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